Honolulu dürfte zu den US-Städten gehören, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. So führt der steigende Meeresspiegel nicht nur zu mehr Überflutungen, sondern verstärkt auch die Erosion an den Sandstränden der Stadt. Außerdem wurden im vergangenen Jahr neue Rekordtemperaturen gemessen und die Zahl der Stürme hat deutlich zugenommen. Schon jetzt ist klar, dass die Hauptstadt des US-Bundesstaats Hawaii viel Geld investieren muss, um die Folgen des Klimawandels zumindest abzufedern. Ein Teil davon soll nun durch eine Klage wieder hereingeholt werden. Denn die Stadt hat zehn große Öl- und Gaskonzerne auf Schadensersatz verklagt. Zu den Beklagten gehören so bekannte Namen wie BP, Chevron und Shell.


Bild: Hawaii Maui Makena Big Beach, f.ermert, Flickr, CC BY-SA 2.0

Der Vorwurf: Gezielte Fehlinformationen

Den Konzernen wird in der Klage allerdings nicht die Tatsache vorgeworfen, dass durch das Verbrennen von Öl und Gas der Klimawandel beschleunigt wird. Stattdessen geht es um gezielte Fehlinformationen, mit denen die Öffentlichkeit und die Politik getäuscht worden sein sollen. Konkret lautet der Vorwurf, dass die Ölkonzerne bereits seit langem von den Folgen ihrer Tätigkeiten für das Klima wussten – dies öffentlich aber ganz anders darstellten. „Der Fall ist vergleichbar mit den großen Tabakkonzernen, die über ihre Produkte gelogen haben, genau wie mit den Pharmaunternehmen, die eine Schmerzmittel-Epidemie befördert haben“, erklärte Joey Manahan, einer der verantwortlichen Politiker. Zumindest in ersterem Fall mussten die Firmen tatsächlich hohe Strafen zahlen.

Ähnliche Klagen wurden bereits abgewiesen

Auch bei den Öl- und Gaskonzernen ist es mehr oder weniger unstrittig, dass diese bereits recht früh über entsprechende wissenschaftliche Erkenntnisse verfügten. Nun muss vor Gericht geklärt werden, inwieweit dies früher und stärker hätte kommuniziert werden müssen. Wie groß die Erfolgsaussichten der Klage tatsächlich sind, lässt sich aktuell nur schwer abschätzen. Andere Städte haben bereits ähnliche Schritte unternommen, wobei die Klagen von Oakland und San Francisco bereits abgewiesen wurden. Weitere Verfahren laufen allerdings noch. Aber nicht nur Städte klagen gegen die großen Ölmultis. Auch der Schauspieler und ehemalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, kündigte vor einiger Zeit eine entsprechende Initiative an. Er sprach damals sogar von „vorsätzlichem Mord“.


Via: Electrek

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