Acrylamid ist ein Stoff, der im Verdacht steht krebserregend zu sein. Er entsteht vor allem bei stärkehaltigen Lebensmitteln, die stark erhitzt werden – beispielsweise wenn Kartoffeln zu Pommes Frites oder Chips verarbeitet werden. Vor einigen Jahren machte Acrylamid große Schlagzeilen, weil bei verschiedenen Fast Food Restaurants und Burgerketten hohe Werte des Stoffs gefunden wurden. Daraufhin wurden Empfehlungen ausgesprochen wie die Kartoffeln frittiert werden können, ohne übermäßig viel Acrylamid zu produzieren.


Das Thema verschwand dann wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Das US-Unternehmen „J.R. Simplot“ hat nun aber eine Kartoffel entwickelt, die gentechnisch so verändert wurde, dass – nach Angaben des Unternehmens – beim frittieren zwischen 50 und 70 Prozent weniger Acrylamid entsteht als bei gewöhnlichen Kartoffeln. Mit diesem Argument möchte das Unternehmen vor allem in der Fast Food Branche nach Abnehmern suchen – schon heute ist „J.R. Simplot“ ein großer Zulieferer für „McDonalds“.


Veränderungen mit Blick auf den Endverbraucher

Die unter dem Namen „Innate“ angemeldete Kartoffel, bekam nun die Zulassung des „US Department ofAgriculture“ und darf künftig kommerziell angebaut werden. Zuvor hatte die Neuentwicklung erfolgreiche Feldversuche und Testreihen überstanden. Sollte die „Innate“-Kartoffel tatsächlich auf den Markt kommen, würde dies auch einen neuen Ansatz bei der gentechnischen Veränderung von Pflanzen repräsentieren: Erstmals würden nicht nur die Bauern von den Veränderungen profitieren, sondern die Endverbraucher.

Proteste könnten Markteinführung erschweren

Allerdings hat sich auch bereits Widerstand gegen die Nutzung der gentechnisch veränderten Kartoffel organisiert. Eine Petition der Organisation „Food andWater Watch“ appelliert beispielsweise direkt an „McDonalds“ auf die Nutzung der „Innate“-Kartoffel zu verzichten und wurde bereits von mehr 100.000 Leuten unterzeichnet. Andere Gruppierungen wenden sich direkt an die US-Behörden und fordern ein Verbot oder eine strengere Regulierung für gentechnisch veränderte Lebensmittel. Es bleibt daher abzuwarten, ob die „Innate“-Kartoffeln tatsächlich einmal zu Pommes Frites verarbeitet werden.

Quelle: Digital Journal

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