Sowohl private Firmen wie SpaceX als auch die US-Raumfahrtbehörde NASA wollen schon in wenigen Jahren Menschen auf den Mars fliegen. Die technische Entwicklung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass menschlicher Besuch auf dem roten Planeten tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Renommierte Wissenschaftler der amerikanischen „National Acadamies of Sciences, Engineering and Medicine“ warnen nun allerdings: Die rechtlichen Vorschriften sind oftmals schon mehr als 50 Jahre alt und müssen dringend überarbeitet werden. Dies gilt insbesondere im Bereich der möglichen Kontaminierung fremder Planeten. So ist es denkbar, dass die Astronauten Bakterien und Mikro-Organismen von der Erde auf den Mars bringen. Dadurch wäre es dann später nur schwer möglich zu unterscheiden, ob tatsächlich Leben auf dem Mars entstanden ist – oder nur durch den Menschen eingeschleppt wurde.


Mars
Foto: Mars, Moyan Brenn, Flickr, CC BY-SA 2.0

Der „Outer Space Treaty“ ist aus dem Jahr 1967

Umgekehrt existiert die Gefahr ebenfalls. Zumindest theoretisch könnten die Astronauten von ihrer Mission Erreger mit auf die Erde bringen, die hier kaum zu beherrschen sind. Die Forscher fordern daher: Es muss neue und strenge Vorschriften geben, um diese gegenseitig Kontaminierung zu verhindern. Das bisherige Regelwerk stammt noch aus dem Jahr 1967. Im sogenannten „Outer Space Treaty“ hat sich ein Großteil der Weltgemeinschaft damals verpflichtet, den Weltraum nicht zu verunreinigen und die Erde vor gefährlichen Materialien aus dem All zu schützen. Wie genau dies allerdings geschehen soll, wurde nicht explizit festgeschrieben. Jedes Land hat daher ein eigenes System entwickelt. In den Vereinigten Staaten beispielsweise existieren für die Reinigung der Raumkapseln lediglich Empfehlungen, gesetzliche Vorschriften fehlen hingegen.

Das Ziel ist ein neues Sicherheitsprotokoll

Geht es nach den warnenden Wissenschaftlern sollte sich dies zeitnah ändern. Außerdem wird die NASA aufgefordert, sich mit Mikrobiologen und Genetikern auszutauschen, um mögliche Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen und angehen zu können. Das finale Ziel wäre dann ein detailliertes Sicherheitsprotokoll, das vor jedem Start und nach jeder Landung abgearbeitet werden muss – und zwar bei NASA-Flügen ebenso wie bei privaten Missionen. Hinzu kommt noch eine weitere Forderung: Die NASA soll zusätzliche Mittel bereitstellen, um Technologien zur richtigen Reinigung von Raumfahrzeugen und Raumanzügen zu entwickeln. Genau hier könnte aber ein Problem entstehen: In Zeiten von immer stärker gekürzten Budgets, dürfte es für die NASA-Führung extrem schwer werden, die benötigten Gelder aufzutreiben.


Via: Science Alert

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