Schon vor einigen Jahren wurden die ersten Amazon Go Shops eröffnet. Das dahinter stehende Konzept sorgte für viel Aufmerksamkeit. Denn Kunden müssen dort ihre Ware nicht mehr an der Kasse bezahlen. Stattdessen wird automatisiert erfasst, welche Produkte aus dem Regal genommen wurden. Die Abrechnung erfolgt dann über eine dazugehörige App. Allerdings war die Technologie damals noch nicht vollständig ausgereift und funktionierte nur bei einigen Produktgruppen. Dementsprechend hatten die Amazon Go Shops auch nur eine Größe von rund 200 Quadratmetern. Doch inzwischen scheint der Konzern die Probleme überwunden zu haben. Denn in Seattle eröffnete nun der erste “Amazon Go Grocery”-Store mit einer Fläche von 960 Quadratmetern. Dies entspricht in etwa der Größe von deutschen Supermärkten mit Innenstadtlage.


Bild: JORDAN STEAD / Amazon

Bei Whole Foods wird die Technologie noch nicht genutzt

Schwierigkeiten bereitete dem Konzern in der Vergangenheit vor allem nicht abgepackte Ware – etwa Obst und Gemüse. Die Amazon Go Shops lagen daher zumeist an Standorten mit vielen Büros in der Nähe. Dementsprechend bestand das Angebot auch vor allem aus Fertigprodukten zum sofortigen Verzehr. Die neuen deutlich größeren Läden sollen nun aber vor allem in Wohnvierteln entstehen und dementsprechend auch mehr Basis-Produkte vertreiben. Theoretisch könnte Amazon die Technologie auch recht zeitnah im großen Stil ausrollen. Denn dem Konzern gehört schon heute die Supermarkt-Kette Whole Foods mit rund 500 Filialen. Bisher wird dort aber noch ganz klassisch an der Kasse abgerechnet. Über etwaige Pläne dies zu ändern, ist bisher noch nichts bekannt. Alternativ wäre auch denkbar, „Amazon Go Grocery“-Stores an noch mehr Standorten zu eröffnen.

Menschliche Mitarbeiter werden auch weiterhin benötigt

Ganz ohne menschliche Arbeitskräfte kommt allerdings auch der Supermarkt der Zukunft nicht aus. So müssen beispielsweise die Waren auch weiterhin ganz klassisch ins Regal geräumt werden. Eigenen Angaben zufolge arbeiten daher in dem neuen Amazon-Shop in Seattle rund drei Dutzend Mitarbeiter. Ziel der neuen Abrechnungsmethode ist es daher auch nicht zwingend, die Lohnkosten zu reduzieren. Stattdessen soll das Einkaufserlebnis für den Kunden verbessert werden. Zum einen, weil er nicht mehr so lange an der Kasse stehen muss. Zum anderen aber auch, weil die Mitarbeiter mehr Zeit für Beratung und andere Dienstleistungen haben. Bisher fehlt es hier aber noch an Erfahrungswerten. Man muss also abwarten, wie sich die Situation in den „Go Grocery“-Stores entwickelt und ob die Mitarbeiterzahl tatsächlich so hoch bleibt.


Via: Recode

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