Zwischen Filmen und der Realität gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Denn während auf der Kinoleinwand Roboter oftmals als menschenähnliche Alleskönner präsentiert werden, sind sie in der Realität doch zumeist noch sehr stark eingeschränkt in ihren Fähigkeiten. Denn bisher werden die Maschinen für eine Aufgabe programmiert und erfüllen dann auch nur diese. Sobald aber abweichende Aufgabenstellungen zu bewältigen sind, muss auch der Code angepasst werden. Dieses Modell ist in der Fachsprache als „Policies as Code“ bekannt. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass die Roboter nur sehr eingeschränkt selbstständig arbeiten können. Google will nun aber noch einen Schritt weitergehen und Roboter programmieren, die ihren eigenen Code flexibel an die jeweilige Aufgabenstellung anpassen können. Dies wird von Fachleuten als „Code as Policies“ bezeichnet. Theoretisch könnte dies bedeuten, dass menschliche Programmierer zumindest auf lokaler Ebene nicht mehr benötigt werden.


Der Zugriff auf vorhandene Code-Datenbanken ist entscheidend

Damit dies gelingen kann, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss der Roboter in der Lage sein, anhand von wenigen Beispielen strukturelle Muster zu erkennen. Damit ist dann kein Training für jeden Einzelfall mehr nötig, sondern der Roboter erkennt selbst die Lösung. Gewissermaßen ist es wie bei einer Mathe-Klausur: Anstatt alle potenziellen Aufgaben und Lösungen stumpf auswendig zu lernen, soll der Lösungsweg verstanden werden, was eine Übertragung auf ähnliche Aufgaben ermöglicht. Die zweite Voraussetzung besteht in dem Zugriff auf zahlreiche Code-Datenbanken. So soll der Roboter in die Lage versetzt werden, die richtige Antwort auf ein erkanntes Problem zubinden. Den dort gefundenen Code implementiert er dann im Idealfall vollkommen selbstständig. Auf je mehr Datenbanken ein Roboter dabei zugreifen kann, ist entscheidend dafür, wie leistungsfähig und flexibel er mit dem „Code as Policies“-Ansatz ist. Dies ist auch der Grund, warum menschliche Programmierer nicht ganz überflüssig werden.


Google teilt seine Erkenntnisse mit der Allgemeinheit

Denn die Code-Datenbanken füllen sich natürlich nicht von alleine. Zahlreiche der angesprochenen Aspekte wurden in Forschungsprojekten und Praxistests bereits erfolgreich erprobt. Bisher fehlt es aber noch an der finalen Zusammenführung zu finalen Produkten. Hier will Google das Thema nun vorantreiben. Auf einer KI-Konferenz in New York präsentierte der Konzern bereits einen Roboter, der verschiedene Sortieraufgaben erledigen konnte, ohne dass der Code jeweils angepasst werden musste. Dies gibt auch einen Hinweis darauf, wo solche Roboter in der Praxis eingesetzt werden könnten: In der Logistik werden solche Fähigkeiten dringend benötigt. Noch ist aber auch Google von einem vermarktbaren Produkt weit entfernt. Der Konzern will die Technologie daher zunächst auf der allgemeinen Ebene vorantreiben. Sämtliche bisher gewonnenen Erkenntnisse und der dazugehörige Code wurden daher veröffentlicht, so dass nun Forscher aus aller Welt damit arbeiten können. Im Idealfall führt dies zu weiteren schnellen Fortschritten.

Via: Techcrunch

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