Chicago möchte die Stadtbewohner aber auch Touristen in Zukunft vermehrt mit Gondeln nach dem Seilbahnprinzip durch die Gegend befördern. Dazu arbeitet das Stadtmanagement eng mit namenhaften Designern zusammen. Im Kern soll die Stadt entlastet werden. Autos, Busse und auch Bahnen bräuchten weniger fahren, wenn mehr auf die Gondeln gesetzt werden würde. Seit 2014 ist die Welt auch ein stückweit im Seilbahn-Fieber. Statt autonome Autos teuer und aufwendig zu konzipieren, könnte man doch in Zukunft einfach auf die schon seit Jahrzehnten bewährte Gondel-Technik setzen.


3.000 Personen pro Stunde in beide Richtungen

Das neue Gondel-Netz soll in Chicago so umfangreich gespannt werden, dass die gesamte Stadt erkundet werden kann, ohne ein Auto benutzen zu müssen. Das System soll darauf ausgelegt werden bis zu 3.000 Personen pro Stunde befördern zu können und das bei einer Geschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde. Eine komplette Tour dauert rund 30 Minuten. Geplant sind insgesamt 17 „Haltestellen“ entlang des Chicago River. Eine Fahrkarte soll knapp 20 US-Dollar kosten. Bisher befindet sich das Gondel-Projekt noch in den Anfängen, es soll aber definitiv umgesetzt werden.


Potential auch in Deutschland

Städtische Seilbahnen gibt es auch vielerorts hierzulande schon seit Jahren. So können Touristen in Köln beispielsweise den Rhein entlang fahren. Außer schöner Aussichten, haben die Bahnen aber oftmals kaum einen Nutzen. Experten sind sich aber ziemlich sicher, dass es tausende Strecken mit Potential für Seilbahnen geben würde, die nicht nur als Touri-Attraktionen fungieren, sondern auch Personen täglich von A nach B befördern könnten. In Wuppertal wird beispielsweise an einer Seilbahn getüftelt, die Studenten besser auf den Berg befördern soll, auf diesem sich die Uni befindet. In Berlin-Marzahn wird eine Gondel-Bahn installiert um die Besucher der Internationalen Gartenschau im nächsten Jahr zu befördern. Die Route erhält sogar einzelne Stationen. Bisher handelt es sich hier aber um „kleinere“ Einzelprojekte. So auch die Installation in Koblenz. Ebenfalls im Rahmen einer Gartenschau entstanden, verbindet eine Seilbahn noch heute die Koblenzer Altstadt mit der Festung Ehrenbreitstein am anderen Ufer. Die Koblenzer lieben ihre nützliche Seilbahn und wollen diese auch weiterhin betreiben. Der größte Seilbahnbedarf in Deutschland besteht allerdings nach wie vor im Gebirge. Im folgenden Videoclip seht ihr die neuen Seilbahnen, die in naher Zukunft in Chicago in Betrieb genommen werden sollen.

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    17. Mai 2016 at 18:19

    Zur Geschichte der innerstädtischen Seilbahnen gibt es hier eine Zusammenfassung: http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_11_12_neu_mobile_prt_21_seilbahnen.htm

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