Das Smartphone ist ein sehr persönlicher Gegenstand, dessen Inhalt niemand anderem etwas angeht. Biometrische Entsperrmethoden sind deshalb sehr beliebt, es gibt kaum noch ein Handy ohne Fingerabdrucksensor. Doch es geht noch besser: Wie wäre es, das Gerät einfach in die Hand zu nehmen und – zack! – ist es entsperrt. Natürlich nur, wenn die richtige Person anfasst. Forscher stehen kurz davor, uns das zu ermöglichen.


Jeder Herzschlag ist einzigartig

HoldPass funktioniert mit den regulären Sensoren

Fingerabdrucksensor, Gesichtssensor: Diese beiden biometrischen Entsperrfunktionen sind bereits verbreitet. Wem auch das noch zu umständlich ist, der darf sich auf die Zukunft freuen. Mit den regulären Gyroskopsensoren und dem Beschleunigungsmesser soll es demnächst möglich sein, die Herzschlagvibrationen in der Hand zu messen. Bei jedem Menschen fällt die Aktivität des Herzens ein wenig anders aus, darum eignet sich dieses Verfahren perfekt als neue Entsperrfunktion. Allerdings ist es bedeutend schwerer, den Algorithmus dafür zu programmieren. Der HoldPass soll es richten.

Forscher an der Universität Toulouse in Frankreich arbeiten an dem HoldPass-System, das einen sicheren und bequemen Zugang zum eigenen Handy ermöglichen soll. Die Technik dahinter nennt sich Ballistokardiografie. Sie bestimmt die Herzfrequenz, indem sie die mechanischen Schwingungen in der Hand misst, die wiederum aus der Herzbewegung stammen. Die Vibrationen übertragen sich also vom Herz über den Arm und die Hand auf das Smartphone, wo sie dann das Gerät entsperren.


Biometrische Authentifizierung mit Hindernissen

Diese Art der biometrischen Authentifizierung mit Hilfe von ganz normalen Standardsensoren ist absolut neu, das Herzsignal kommt sehr schwach in der Hand an. Die Forscher müssen ihr HoldPass so einrichten, dass es die relevanten Unterschiede zwischen den einzelnen Nutzern erkennt und entsprechend reagiert. Die Software muss ausrichtungsfrei sein und die Aktivitäten in Echtzeit verarbeiten, um bei Übereinstimmung sofort zu entsperren. Und das, obwohl die Hände häufig noch selbst in Bewegung sind, während sie das Handy halten.

Aus China kam ein Vorschlag, das Smartphone zur Herzschlag-Authentifizierung auf die Brust zu legen. Das möchten die französischen Wissenschaftler vermeiden. Sie sagen, ihr HoldPass sei zielgerichtet und genau genug, ohne diese umständliche Aktion.

Quelle: basicthinking.de

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