In den meisten teuren Smartphone ist inzwischen die Möglichkeit integriert, das Gerät mittels Gesichtserkennung freizuschalten. Vorreiter in dieser Technologie ist Apple mit seinem Produkt FaceID. Dabei wird das Gesicht dreidimensional vermessen, sodass sich die Kamera auch durch ein Bild nicht täuschen lässt. Wie sicher die Technologie allerdings tatsächlich ist, ist umstritten. Mehrere Hacker behaupteten bereits, die Technik mit Gesichtsmasken überlistet zu haben. Verifizieren lässt sich das bisher aber nicht. Das deutsche Startup TrinamiX hat nun aber noch einen zusätzlichen Baustein entwickelt, um die Sicherheit des Verfahrens weiter zu erhöhen. Konkret soll mithilfe von Infrarot-Mustern festgestellt werden können, ob es sich bei dem vermessenen Gegenstand tatsächlich um menschliche Haut handelt.


Bild: Claudio Alvarado Solari

Mit Masken lässt sich der Sensor nicht überlisten

Dazu haben die Entwickler der Firma ein eigenes Modul entwickelt, das hauptsächlich aus einem Punktprojektor und den Kameras besteht. Ähnlich wie auch bei FaceID wird dann das Gesicht vermessen. Dafür wird allerdings keine teure 3D-Kamera verwendet. Stattdessen lässt sich anhand des Musters der zurückkehrenden Infrarot-Strahlen genau bestimmen, um welches Material es sich handelt. Im Falle der Gesichtserkennung lässt sich also überprüfen, ob tatsächlich menschliche Haut gescannt wurde. Manipulationen mithilfe von Masken wären so ausgeschlossen. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen aber noch darüber hinaus. So lässt sich mit derselben Technik auch herausfinden, aus welchem Material beispielsweise eine Wand besteht – selbst wenn diese mit Farbe bedeckt ist.

Die Technologie bringt auch Gefahren mit sich

Aktuell haben sich die Manager von TrinamiX bereits mit dem Chiphersteller Qualcomm auf eine Vertriebspartnerschaft geeinigt. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen nun Smartphone-Hersteller überzeugen, den neuartigen Sensor in ihre Geräte zu integrieren. Sie versprechen dabei, dass das Modul zum einen nicht die Größe des Bildschirms beeinträchtigt und zum anderen nicht übermäßig stark den Akku belastet. Es bleibt abzuwarten, welcher Hersteller dem neuen Produkt zuerst eine Chance geben wird. Ganz unproblematisch ist die dahinter stehende Technologie zudem nicht. So könnte sie von autoritären Regimen genutzt werden, um die automatisierte Überwachung der Bevölkerung weiter auszubauen. Außerdem wäre auch eine militärische Nutzung denkbar – etwa um Menschen gezielt und automatisiert zu identifizieren. Aktuell hat sich TrinamiX aber ausschließlich der zivilen Nutzung verschrieben.


Via: Wiwo

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