Der Hubschrauber ist – sofern man sich seine Nutzung leisten kann – ein bequemes Fortbewegungsmittel. Dass die Nutzung allerdings auch mit einigen Gefahren verbunden ist, zeigte erst vor kurzem das Beispiel des thailändischen Milliardärs Vichai Srivaddhanaprabha. Der Besitzer des Premier League Clubs Leicester City starb beim Absturz seines Helikopters in der Nähe des Stadions. Die deutsche Firma Junkers Profly hat daher gemeinsam mit dem Unternehmen Curti Aersospace ein Rettungssystem entwickelt, bei dem abstürzende Hubschrauber mithilfe eines Fallschirms aufgefangen werden sollen. Getestet wurde der Ansatz erstmals bei einem Turbinen-Hubschrauber der Firma Curti Aerospace. Dieser bietet theoretisch zwei Personen Platz, wurde aber aus Sicherheitsgründen noch ferngesteuert. Das Ergebnis des Tests: Durch den Fallschirm verblieb der Hubschrauber in der richtigen Position und krachte mit nur noch 27 Stundenkilometern auf die Erde.


Ultraleicht-Hubschrauber sind preiswert und beliebt

Im Ernstfall wären die Passagiere also immer noch einer erheblichen Belastung ausgesetzt. Unter anderem aufgrund der speziellen Carbon-Sitze gehen die Experten aber davon aus, dass nur leichte Verletzungen zu erwarten gewesen wären. Wie massiv der Aufprall auf der Erde ist, hängt im Wesentlichen von zwei Komponenten ab: Der Flughöhe und dem Gewicht des Helikopters. In diesem Fall flog der rund 700 Kilogramm schwere Hubschrauber 300 Meter über dem Boden. Tatsächlich wurde der Rettungsfallschirm zunächst auch in erster Linie für die immer beliebter werdenden Ultraleicht-Hubschrauber entwickelt. Bei diesen vergleichsweise preiswerten, aber auch anfälligen, Geräten könnte das System die Folgen eines Absturzes entscheidend abmildern. Später könnte der Ansatz dann auf größere und schwerere Hubschrauber übertragen werden.

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Eine Rakete bringt den Fallschirm nach oben

Wie aber funktioniert das System? Zunächst einmal ist im Cockpit ein kleiner Hebel angebracht. Wird dieser durch einen der Insassen gezogen, startet der Rettungsmechanismus. Das System sitzt oberhalb der Rotorblätter, so dass diese die Leinen des Fallschirms nicht durchtrennen können. Eine Rakete sorgt schließlich dafür, dass der lebensrettende Schirm schnell genug in die Höhe steigt und sich dort entfalten kann. Dadurch wird die Geschwindigkeit des Sinkflugs stark reduziert. Die Berechnungen der Ingenieure gehen davon aus, dass die Technik sogar bei einer Flughöhe von nur 200 Metern zum Einsatz kommen könnte. Bei Ultraleichtflugzeugen sind ähnliche Sicherheitssysteme in Deutschland bereits seit einiger Zeit Pflicht – und haben schon mehreren hundert Menschen das Leben gerettet. Nun könnte sich die Geschichte bei Helikoptern wiederholen.

Via: FAZ

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