Der Kampf gegen den Klimawandel muss auf globaler Ebene geführt werden. Denn Anstrengungen einzelner Länder können nur all zu leicht durch steigende Emissionen andernorts zunichte gemacht werden. Außerdem könnte die internationale Zusammenarbeit dafür sorgen, dass effektive Lösungen schneller entwickelt und implementiert werden. Ein Beispiel dafür könnte nun ein Verfahren zur CO2-Filterung aus der Luft liefern. Ihren Ursprung hat die neue Technologie nämlich in Forschungsarbeit an der University of Sidney. Dort entwickelten die Forscher eine Art Schwamm. Die Besonderheit: Wenn dieser von Luft durchströmt wird, nimmt er das in ihr enthaltene CO2 auf. Für ihre Forschungsarbeit erhielten die australischen Wissenschaftler unter anderem 250.000 Dollar an Preisgeld im Rahmen des von Elon Musk ins Leben gerufenen X-Prize. Das schwammartige Material nutzte die Firma Southern Green Gas dann wiederum, um daraus ein marktreifes Produkt zur CO2-Filterung aus der Luft zu entwickeln.


Bild: Southern Green Gas

Die benötigte Energie wird von Solarmodulen zur Verfügung gestellt

Die Funktionsweise ist schnell erklärt. Ventilatoren sorgen dafür, dass die Luft in Richtung des neuartigen Materials geleitet wird. Anschließend wird Hitze eingesetzt, um das reine CO2 aus den Schwämmen zu extrahieren und unterirdisch zu speichern. Weil der gesamte Vorgang recht energieintensiv ist, befindet sich über der eigentlichen Filteranlage noch eine Art Zelt aus Solarmodulen. Beim Versuch CO2 aus der Luft zu entfernen, entstehen also zumindest keine neuen CO2-Emissionen. Die Vermarktung der neuen Anlage hat inzwischen die australische Firma AspiraDAC übernommen. Diese konnte nun einen ersten wichtigen Auftrag verbuchen. So wurde mit der Organisation Frontier vereinbart, bis zum Jahr 2027 insgesamt 180 dieser Maschinen zu installieren. Dies würde ausreichen, um immerhin 500 Tonnen CO2 aus der Luft zu filtern und zu speichern. Vergütet wird dies laut der geschlossenen Vereinbarung mit 1.000 Dollar pro Tonne. Hinter Frontier verbergen sich verschiedene US-Firmen – etwa Meta und Alphabet.

Die Kosten für die CO2-Filter sind zu hoch

Errichtet werden sollen die Anlagen in Australien. Denn hier wurde die Technologie nicht nur entwickelt, sondern es herrschen auch ideale Bedingungen. Sprich: Es gibt jede Menge freie Flächen und viel starken Sonnenschein. Als Standort ist unter anderem eine erschöpfte Öl- und Gasförderstelle in der Nähe der Stadt Moomba im Gespräch. Aus Sicht von AspiraDAC stellt die Vereinbarung mit den Tech-Firmen einen wichtigen Erfolg dar. Denn nun kann die Technologie erstmals in der Praxis ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen. Außerdem können so wichtige Erfahrungswerte für zukünftige Projekte gesammelt werden. Noch allerdings sind die Kosten zu hoch. Denn wirklich attraktiv wird die Speicherung erst, wenn die Preise dafür niedriger liegen als die CO2-Abgaben für die verursachenden Unternehmen. In Deutschland müssen bisher allerdings lediglich 25 Euro pro Tonne gezahlt werden. Durch eine weitergehende Skalierung könnten die Kosten für die Speicherung aber durchaus noch signifikant sinken.


Via: The Guardian

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