In den 1930er Jahren erfreuten sich Reisen über den Atlantik mit dem Luftschiff durchaus großer Beliebtheit. So beförderte alleine der Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“ im Jahr 1936 insgesamt 1.600 Passagiere über den großen Ozean. Die Auslastung auf der Strecke von West nach Ost lag bei stolzen 107 Prozent. Möglich wurde diese Zahl, weil teilweise Fluggäste in Offizierskabinen untergebracht wurden. Ein preiswertes Vergnügen war der zwischen 47 und 59 Stunden dauernde Überflug allerdings nicht: Die Reisekosten entsprächen heute einem Wert von 13.000 bis 15.000 Dollar pro Person. Die sogenannte Hindenburg-Katastrophe am 06. Mai 1937 beendete dann die Ära der Verkehrsluftschifffahrt. Stattdessen begann der Siegeszug des Flugzeugs. Neben der Sicherheitsthematik spielte dabei sicherlich auch eine Rolle, dass Flugzeuge den Atlantik deutlich schneller und preiswerter überqueren konnten. Doch in den letzten Jahren sind verstärkt auch wieder die negativen Aspekte von Flugreisen in den Mittelpunkt gerückt.

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Luftschiffe verursachen nur ein Zehntel der Emissionen eines Flugzeugs

So verursachen diese nicht unerhebliche Mengen an CO2-Emissionen. Weil die Emissionen zudem in großer Höhe entstehen, potenziert sich der Schaden noch einmal. Flugzeuge zu elektrifizieren erweist sich allerdings als enorme Herausforderung. Einige Startups arbeiten daher an einem anderen Ansatz: Sie basteln an einer neuen Generation von Zeppelinen für den Personentransport. Die Vorteile lassen sich schnell darlegen. Selbst mit einem Dieselmotor verursachen Luftschiffe nur ein Zehntel der CO2-Emissionen von Flugzeugen. Mehr noch: Die Zeppeline lassen sich auch vergleichsweise einfach auf einen vollständig klimaneutralen Antrieb umrüsten. Ein Beispiel für den neuen Trend stellt die Firma Hybrid Air Vehicles aus Großbritannien dar. Diese entwickelte eins ein Luftschiff für das Militär. Als dort allerdings das Interesse erlosch, schwenkten die Ingenieure auf eine zivile Nutzung um. Der Airlander 10 soll ab dem Jahr 2025 bis zu 100 Passagiere über eine Distanz von 7.400 Kilometern transportieren können.

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Russland könnte so die Weiten Sibiriens besser anbinden

Dies würde ausreichen, um theoretisch von Frankfurt am Main bis nach New York zu fliegen. Allerdings wären die Passagiere dann ebenso lange unterwegs wie mit einem schnellen Schiff. Zu Beginn dürften sich daher eher innereuropäische Routen lohnen. So würde der Flug von Deutschland nach Mallorca rund vier Stunden dauern. Dies ließe sich wohl in den meisten Fällen recht problemlos in die Urlaubsplanung integrieren. Etwas anders sieht die Situation in Russland aus. Dort müssen traditionell recht weite Strecken überwunden werden, um alle Landesteile zu erreichen. Dort wird daher an einem kreisrunden Luftschiff namens Aerosmena gearbeitet, das bis zu 250 Km/h schnell fliegen können soll. Damit sollen dann Passagiere und Lasten bis nach Sibirien transportiert werden. Ähnliche Gedankenspiele gibt es zudem auch in Kanada. In Deutschland wiederum bauen auch die Zeppelin-Werke wieder gleichnamige Luftschiffe. Der Zeppelin-NT wird aber vornehmlich zu touristischen Zwecken eingesetzt.

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    3. August 2021 at 17:31

    So geformte Luftschiffe hat bereits Michael Walden in den frühen 1970ern entwickelt: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_11_17_solarluftschiffe_01.htm

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