Siemens arbeitet aktiv an einem neuen Level des Karosseriebaus: Viele krabbelnden Roboter auf 8 Beinen sollen als mobile künstliche Mitarbeiter tätig werden. Ausgestattet mit einer 3D-Druckerfunktion ergänzen sie den entstehenden Fahrzeugrumpf in Windeseile. Ein Alptraum für Spinnenphobiker – eine Offenbarung für Technikfreaks!


Siemens Spiders für autonomes Arbeiten ausgelegt

Die Spinnenroboter der Firma Siemens tragen den simplen Namen SiSpis, eine Abkürzung für Siemens Spiders. Erfunden wurden die für autonomes Arbeiten ausgelegten mobilen 3D-Drucker von einem Forscherteam des Siemens Robotic Labs in Princeton, New Jersey. Die wendigen Maschinen werden auf effektive Zusammenarbeit programmiert, sodass sie gemeinsam komplexe Strukturen erschaffen können. Neben Autokarosserien entstehen so in Zukunft vielleicht auch Flugzeug- und Schiffsrümpfe. Die Roboter verfügen über Onboard-Kameras und Laser-Scanner zum Erkunden der Umgebung, sodass sie stets über ihren genauen Standort informiert sind. Verbaut wurden Motoren und Kabel aus regulärer Massenware, doch alle anderen Elemente entstammen hausinterner Produktion.


Zwei Stunden hält der Akku, dann springt der nächste Roboter ein

Die gesamte Arbeitsfläche wird virtuell in dreidimensionale Boxen eingeteilt, dann legt jeder einzelne Spinnenroboter selbständig fest, welche Zone er an der Karosserie bearbeiten kann. Die Zusammenarbeit ist so ausgelegt, dass wirklich jeder Bereich abgedeckt wird und ein vollständiger, bis in alle Details ausgearbeiteter Fahrzeugrumpf entsteht. Zwei Stunden hält der Akku eines Spinnenroboters, danach gibt das Gerät seine Position und den Arbeitsstand an einen wartenden, frisch geladenen Roboter weiter. Anschließend wandert er selbständig zur Ladestation, wo er neue Energie für weitere Einsätze erhält. Hürden und Hindernisse auf dem Weg werden selbständig überwunden.

Aktuell drucken die Spinnenroboter mit Maisstärke und Zucker

Natürlich spielt auch das für den 3D-Druck verwendete Material eine wichtige Rolle. Aktuell arbeiten die Spinnenroboter nicht mit Kunststoff, sondern mit einem Gemisch aus Maisstärke und Zucker. Womit genau sie in Zukunft drucken werden, steht noch in den Sternen, jedenfalls kann es bei diesen anfälligen Naturmaterialien ganz sicher nicht bleiben. Insgesamt erreichten die Wissenschaftler aber ihr gesetztes Ziel, Produktionsroboter zu entwickeln, die sich eine Aufgabe möglichst selbständig teilen und ein perfektes Ergebnis abliefern. Wie und wann die Geräte aber tatsächlich in der Industrie eingesetzt werden, ist noch unklar.

Quelle: gizmag.com

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