Heute gegen 14 Uhr wird Raumfahrtgeschichte geschrieben: Das von SpaceX entwickelte Starship soll seinen ersten Testflug in die Erdumlaufbahn absolvieren. Gemeinsam mit der Trägerrakete Super Heavy kommt die Kombination auf eine Länge von 120 Meter. Es handelt sich um die größte und leistungsstärkste Rakete der Welt, die zudem auch noch wiederverwendbar ist. Aber erstmal muss alles gut gehen: SpaceX-Chef Elon Musk selber schätzt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreich verlaufenden Test auf etwa 50 Prozent.


Bild: SpaceX

Start gegen 14 Uhr deutscher Zeit

Der Super Heavy Rakete werden in Zukunft große Aufgaben zukommen: Sie wurde konzipiert, um Material und Menschen zum Mond und zum Mars zu bringen sowie große Lasten in den Erdorbit zu bringen. Das Starship ist wahrlich ein Projekt der Superlative. Die Trägerrakete bringt es auf 70 Meter, und an ihrer Spitze sitzt die 50 Meter lange Raumkapsel mit Raketenoberstufe. Zusammen ist das Ensemble no0ch größer als die legendäre Saturn V der Apollo-Mondmissionen oder das Space-Launch-System der Artemis-Mission der NASA.

Am vergangenen Freitag hat SpaceX die offizielle Zulassung des Starship-System durch die FAA, die Luftfahrtbehörde der USA, erhalten. Somit ist der Weg frei für den ersten orbitalen Testflug. Im Vorfeld gab es bereits mehrere suborbitale Testflüge der Starship-Oberstufe, von denen einige spektakulär scheiterten.


Heute gegen 14 Uhr deutscher Zeit ist dann der erste Start für die Kombination aus Super Heavy Rakete und Starship vom SpaceX-Raumbahnhof in Texas abheben, wo für das Raketensystem ein 146 Meter hoher Startturm gebaut wurde. Es handelt sich um die größte Raketenstartanlage der Welt. Ab etwa 13:15 Uhr wird der Start live übertragen – sofern alles glatt läuft. „Aber wie bei allen Tests von noch in der Entwicklung befindlichen Systemen ist der Zeitplan dynamisch und kann sich ändern“ heißt es auf der Webseite von SpaceX.

Etwa 50 Prozent Erfolgschance

Der heutige Testflug dreht sich primär um die Super-Heavy-Rakete, die den Großteil der Arbeit leisten wird. Die 33 Raptor-Triebwerke der Rakete werden von einem Gemisch aus flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff angetrieben. Etwa 3 Minuten nach dem Start wird das Starship von der Rakete abgetrennt. Danach übernimmt seine mit sechs Raptor-Triebwerken ausgestattete Raketenoberstufe. Für den ersten Test ist keine volle Erdumrundung geplant, sondern das Starship soll nach einem Flugtest von anderthalb Stunden in der Nähe von Hawaii in den Pazifik stürzen.

Ich kann nicht sicher sagen, dass es den Orbit erreichen wird, aber ich kann garantieren, dass es spannend wird. Ich denke, dass es hoffentlich eine rund 50-prozentige Chance hat, den Orbit zu erreichen„, bezifferte Musk die Erfolgschancen des Tests kürzlich auf einer Konferenz. Bis Ende des Jahres seien allerdings noch weitere Flugtests geplant, so dass die Chance auf einen erfolgreichen Orbitalflug noch in diesem Jahr etwa bei 80 Prozent liege.

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Wiederverwendbares Raketensystem für den Flug zum Mars

Der Clou am Starship-System ist seine komplette Wiederverwendbarkeit. Sowohl die Rakete als auch das Starship selber können nach ihrem Flug zur Erde zurückkehren und wieder landen. Dafür wurde der Startturm in Texas mit riesigen Roboterarmen ausgerüstet, deren Aufgabe es ist, die senkrecht landenden Raketenteile zu stabilisieren und aufzufangen. Allerdings ist dies für den heutigen Test noch nicht geplant – bei Folgeflügen soll das System aber wieder landen.

In Zukunft soll das SpaceX Starship in der Lage sein, 100 bis 150 Tonnen Nutzlast ins All zu transportieren. Ausgelegt wurde es sowohl für den Transport größerer Satelliten als auch für bemannte Missionen. Nachdem ausgiebige unbemannte Testflüge durchgeführt wurden, könnte das System letztlich auch dabei helfen, die bemannte Rückkehr auf den Mond vorzubereiten. Laut Musk sei das Starship außerdem ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu bemannten Marsmissionen.

via SpaceX

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