In der Automobilbranche ist es fast eine Art Glaubenskrieg geworden. Die einen – etwa VW-Boss Herbert Diess – glauben an den reinen Elektroantrieb, während die anderen – so der Autobauer Toyota – von der Zukunft der Brennstoffzelle überzeugt sind. Auf dem Markt für Heimspeicher gab es diese Konkurrenz bisher nicht. Hier basierten so gut wie alle verfügbaren Lösungen auf Lithium-Ionen-Batterien. Zumindest in Australien wird sich dies nun aber ändern. Denn die Firma Lavo Hydrogen hat eine auf Wasserstoff basierende Alternative entwickelt. Konkret geht es dabei um einen Elektrolyseur, der aus Wasser und Strom Wasserstoff gewinnt. Anschließend wird dieser in speziellen Metallhydridbehältern gespeichert. Weil es sich um ein sehr leicht entzündliches Gas handelt, sind hier besondere Vorsichtsmaßnahmen nötig.


Es kann mehr Strom über einen längeren Zeitraum gespeichert werden

Eine ebenfalls integrierte Brennstoffzelle macht aus dem Wasserstoff bei Bedarf dann wieder elektrischen Strom. Bekanntlich ist die Nutzung des Gases aber nur klimafreundlich, wenn bei der Herstellung Erneuerbare Energien verwendet werden. Deshalb ist bei Lavo Hydrogen auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach elementarer Bestandteil des Systems. In Australien sollen die Wasserstoff-Heimspeicher ab November angeboten werden. Die ersten Installationen könnten dann Mitte nächsten Jahres beginnen. Gegenüber einer klassischen Powerwall von Tesla soll das neue System zwei Vorteile mitbringen. Zum einen kann deutlich mehr Energie gespeichert werden. Konkret lassen sich bis zu 40 Kilowattstunden vorübergehend sichern. Zum Vergleich: Bei der Powerwall liegt der entsprechende Wert bei lediglich 13,5 Kilowattstunden.

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Der gesamte Prozess ist vergleichsweise ineffizient

Der neue Wasserstoff-Heimspeicher ist somit theoretisch in der Lage, einen handelsüblichen Haushalt zwei Tage lang mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig kann die Energie auch deutlich länger gespeichert werden als mit einer Powerwall. Allerdings gibt es auch zwei gewichtige Nachteile. Zunächst einmal ist der Prozess der Speicherung sehr ineffizient. Denn bei der Umwandlung des Wasserstoffs in Strom entstehen große Energieverluste. Selbiges gilt für den nötigen Wechsel von Gleich- zu Wechselstrom. Hinzu kommen die nicht unerheblichen Anschaffungskosten. Diese liegen bei umgerechnet rund 21.000 Euro. Ein konventioneller Heimspeicher ist hingegen schon für ein Drittel dieser Summe zu haben. Unternehmenschef Alan Yu räumt daher ein, dass das System zu Beginn möglicherweise zunächst nur für eine vergleichsweise kleine Zielgruppe interessant sein wird. Trotzdem sollen im Jahr 2020 schon mindestens 10.000 Einheiten verkauft werden.

Via: Bloomberg

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