Was liegt nicht alles bei uns herum, in unseren Schränken, im Keller, in der Garage und auf dem Dachboden? Werkzeuge und Utensilien, die wir so gut wie nie brauchen, und es kommt immer wieder Neues hinzu. Wäre es nicht besser, diese Gegenstände zu teilen, sodass sie rund ums Jahr in Aktion sind und nicht eines Tages fast unbenutzt auf dem Müll landen? Die Graswurzelbewegung Library of Things begann im Jahr 2014 mit einem Leihexperiment – daraus entstanden 11 Selbstbedienungs-Kioske in London.


Akku-Bohrmaschine lieber leihen statt kaufen?

Die Gegenstände sind an einer Packstation entleihbar

Bohrmaschinen, Heckenschneider, Dampfreiniger, Nähmaschine, Waffeleisen … Wer die Library of Things im Internet durchstöbert, findet vielerlei praktische Dinge, die bereitliegen, um benutzt zu werden. Jedes von ihnen kostet eine Ausleihgebühr pro Tag oder pro Woche, immer weit entfernt vom Kaufpreis. Die Gegenstände sind in einer Art Packstation untergebracht, hinter einer Scheibe sichtbar, sodass jeder sieht, was vorhanden ist – und was nicht. Der Zugriff erfolgt per Selbstbedienung, die Preise sind erschwinglich.

Crystal Palace Library of Things als Pilotprojekt

Zwei Jahre nach dem ersten gelungenen Experiment 2014 fassten die Initiatoren den Entschluss, per Crowdfunding Geld zu sammeln und zwei Schiffcontainer mit 400 verschiedenen Leih-Objekten zu füllen. 1000 Menschen machten mit, sie testeten, was sich am besten ausleihen lässt. 2018 / 2019 machten sich die Ideengeber auf die Suche nach Kooperationspartnern wie Bibliotheken und verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen. Sie entwickelten ihren eigenen Selbstbedienungskiosk mit passender Software und starteten die Crystal Palace Library of Things als Pilotprojekt.


2020 waren es schon sieben Selbstbedienungskioske

2020 war es nicht mehr ein einziger Kiosk, sondern es gab bereits sieben davon. Das nunmehr 16-köpfige Planungsteam ging eine Partnerschaft mit 20 Londoner Stadtverwaltungen und Gemeindeorganisationen ein. Danach schwappte die Welle sogar aufs Umland. Die Vision der Library of Things lautet, eine abfallarme Gesellschaft zu kreieren, die mehr teilt als nur ihre Werkzeuge. Reparaturwerkstätten sollen entstehen, urbane Bauernhöfe und Obstplantagen, Spielplätze, Gemeinschaftsküchen, öffentliche Wohnzimmer und vieles mehr. Doch das sind reine Gedankengebäude: Ob die Menschheit wirklich dazu bereit ist?

Quelle: libraryofthings.co.uk

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