Wenn die Straßen mal wieder verstopft sind und sich der Verkehr selbst auf den Schleichwegen staut, kommt man mit dem Taxi auch nicht schneller voran als mit dem eigenen Fahrzeug. Das Münchener Startup Lilium allerdings arbeitet an einer Alternative zu langen Wartezeiten im Stau: Ein senkrechtstartendes Elektroflugzeug soll sämtliche Verkehrsprobleme einfach überfliegen und die Kunden auf direktem Wege ans Ziel bringen. In New York beispielsweise würde der Flug vom JFK-Airport nach Manhattan lediglich fünf Minuten dauern. Mit dem Taxi ist man hingegen mehr als 50 Minuten unterwegs. Die Münchener Entwickler versprechen dabei: Die Kosten für den Kunden sollen später einmal in etwa gleich hoch sein.


Das Elektroflugzeug braucht am Boden quasi keine Infrastruktur

Zuvor allerdings waren noch einige technische Probleme zu lösen. Denn so einleuchtend die Idee auch klingt, es ist gar nicht so einfach, ein Elektroflugzeug zu bauen. Schon gar nicht eines, dass auch noch senkrecht starten und landen kann und dessen Flüge auch für die breite Masse erschwinglich sind. Die Münchener Ingenieure scheinen aber genau dies nun geschafft zu haben. Denn der Lilium-Jet mit insgesamt fünf Sitzplätzen hat in München den ersten Testflug erfolgreich absolviert. Dabei gelang der Übergang vom Schwebezustand in den Vorwärtsflug problemlos. Die Vision, das Flugzeug selbst auf kleinsten freien Flächen starten und landen zu lassen, scheint also realisierbar zu sein.

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Eine Akkuladung reicht für rund 300 Kilometer

Umgesetzt wird der Antrieb durch 36 elektrische Turbinen. Diese sind an den Flügeln angebracht und mit zwölf beweglichen Klappen versehen. Werden die Klappen nun senkrecht gestellt, erzeugt dies einen Auftrieb nach oben. Ist das Flugzeug dann in der Luft wird die Stellung so verändert, dass eine Vorwärtsbewegung entsteht. Insgesamt sollen sich mit einer Akkuladung auf diese Weise rund 300 Kilometer zurücklegen lassen. Dieser technische Ansatz sorgt zudem dafür, dass rund 90 Prozent weniger Energie verbraucht wird als bei vergleichbaren Flugdrohnen. Insgesamt soll der Energieverbrauch nicht höher liegen als bei einer Fahrt mit dem Elektroauto. Ein Auto mit leerem Akku bleibt allerdings lediglich liegen. Die Münchener Elektroflugzeugbauer hingegen müssen deutlich mehr Sicherheitsvorkehrungen treffen.

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