Jahr für Jahr fällt in Deutschland tonnenweise Elektroschrott an – genauer gesagt sind es etwa 853 000 Tonnen pro Jahr. Recycelt wird davon nur ein Bruchteil. Zwei Startups, Reco Ventures aus München sowie Cyrkl aus der Tschechischen Republik, haben nun eine Kooperation gestartet, um sich in diesem Geschäftsfeld gegenseitig zu unterstützen.


Zwei Unternehmen kooperieren im Kampf gegen Elektroabfälle

Reco Ventures hat sich darauf spezialisiert, Elektroschrott vollständig zu recyceln und kooperiert nun mit seinem kompletten Sortiment mit dem Startup Cyrkl. Dieses betreibt einen europaweiten Marktplatz für Recyclingmaterialien. Reco Ventures kann nach eigenen Angaben aus den Elektro-Abfällen bis zu 61 verschiedene Elemente extrahieren und hochreine Metallpulver herstellen – etwa aus Aluminium, Stahl, Eisen, Gold und Kupfer.


Die Entscheidung zur Zusammenarbeit wurde gefällt nachdem diese vorher einige Monate lang getestet wurde. Dabei kaufte Reco Ventures Maschinen und Elektroschrott über Cyrkl ein. Nun können sämtliche von dem Münchner Startup produzierten Metallpulver über Cyrkl angeboten werden, so der Vorstandsvorsitzende Rudolf von Stokar.

Immer mehr Elektroschrott

Viele Elektrogeräte haben nur eine relativ kurze Lebensdauer – und können zudem kaum oder nur mit viel Aufwand repariert werden. Im Moment, so heißt es von Seiten Reco Ventures, passiere zwar viel im Bereich Reparierbarkeit von Elektrogeräte sowie den entsprechenden Vorschriften für Unternehmen. Allerdings seien die Abfälle der Vergangenheit und Gegenwart aktuell bereits ein großes Problem.

Reco Ventures versteht sich als Cradle2Cradle-Unternehmen. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das eine Kreislaufwirtschaft erschaffen will, um den fortlaufenden Abbau von Materialien so weit es geht unnötig zu machen.

Der größte Teil des Elektroschrotts falle laut dem Unternehmen in China sowie in den USA an. Diese Länder exportieren jeweils große Mengen gebrauchter Elektrogeräte in Entwicklungsländer. Auch Deutschland exportiert Abfälle ins Ausland – darunter auch Elektroschrott. In Kombination mit der geringen Recyclingrate führt dies dazu, dass wertvolle Rohstoffe wie Metalle und Mineralien verloren gehen. Zudem sei der Umgang mit dem Schrott in den importierenden Ländern oft problematisch, was dazu führen könne, dass giftige Chemikalien in die Umwelt gelangen.

Metallpulver aus alten Geräten

Reco Ventures bezieht seinen Elektroschrott in der Regel über Entsorgungsfirmen. Das Unternehmen zerlegt die Computer, Smartphones, alte Industriebatterien und metallischen Abfälle dann und stellt hochreine Metallpulver her, die nun nicht nur im eigenen Online-Shop sondern eben auch auf der Plattform von Cyrkl angeboten werden.

Das Unternehmen erhofft sich aus der Kooperation eine Vergrößerung des Netzwerkes für den Betrieb. Cyrkl wiederum möchte die eigene Plattform erweitern. „Durch den geschaffenen Netzwerkeffekt bietet sich für alle Beteiligten eine größere Reichweite an Kunden, womit wir die Lücken des Abfallsystems in Europa schließen wollen„, erklärt David Mattersdorfer, Country Manager bei Cyrkl.

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