Suno heißt die Musik-KI, die aktuell die Massen anzieht. Kein Wunder, liefert sie doch auf Knopfdruck vollständig fertige Songs sämtlicher Genres, mit Lyrics und Gesang. Die Ergebnisse lassen sich kaum noch von menschengemachter Musik unterscheiden, damit kann jeder Normalo sein eigener Musikproduzent werden. An welchem Material die KI genau trainiert hat, ist unbekannt. Die Musikbranche schlägt Alarm und sieht ihre Rechte in Gefahr.


Stammt die Musik der Zukunft hauptsächlich von KI?

Bis zu 2.000 Musikstücke im Monat je Nutzer möglich

Das US-amerikanische Start-up Suno hat gerade erst 125 Millionen Dollar im Rahmen einer Finanzierungskampagne gesammelt. Das Geld soll einer Teamvergrößerung und der Produkterweiterung dienen. Das Musikmagazin »Rolling Stone« bezeichnete das Projekt bereits als »ChatGPT für Musik«, tatsächlich greift die neue KI auf das Sprachmodell zurück, um damit seine Songtexte zu generieren. Der Zugang erfolgt bis dato gratis zur eingeschränkten Nutzung oder per Abo, für alle, die bis zu 2000 Musikstücke pro Monat erstellen möchten.

Das Unternehmen erklärt, das Training der KI erfolge auf legalem Weg, und zwar anhand des Fair-Use-Prinzips. Dieses Prinzip gilt in den USA für geschützte Werke, die gebührenfrei genutzt und weiterverarbeitet werden dürfen, wenn dies der öffentlichen Bildung beziehungsweise zur Anregung geistig Produktion bestimmt dient. Ob das auf die Verarbeitung durch einen intelligenten Algorithmus zutrifft, sei dahingestellt. Die Musikbranche vertritt jedenfalls die Ansicht, dass diese Art der Nutzung die Zustimmung der jeweiligen Rechteinhaber braucht, und zwar auf Wunsch mit Vergütung.


Musiker und Musikproduzenten wehren sich

Genau dort liegt das generelle Problem der Datenverarbeitung durch künstliche Intelligenzen: Die Werke menschlicher Autoren, Komponisten, Fotografen und Illustratoren werden ungefragt ins System gespeist, weitergenutzt und geschäftsmäßig verwaértet, ohne dass der Rechteinhaber etwas dagegen tun kann. Gleichzeitig droht den Produzenten dieses Materials der wirtschaftliche Existenzverlust. Sony Music verschickte bereits einen Brief an über 700 Tech-Firmen, um vor dieser Entwicklung zu warnen. Auch mehr als 200 Musiker wehren sich mit einem offenen Brief.

Quelle: faz.net

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