Auch die Schifffahrt macht sich auf den Weg in Richtung Elektrifizierung. Wie im Autoverkehr sind noch einige Probleme zu lösen, zum Beispiel, von woher unterwegs frische Energie kommen soll. Ein niederländischer Schiffsbauer hat nun eine Technologie entwickelt, die es erlaubt, direkt an Offshore-Windanlagen Strom zu laden. Ein Wartungsschiff ist bereits mit dem neuen Lademechanismus unterwegs. Offshore-Windfarmen als Schiffstankstellen? Elektroschiff mit 70 Meter Länge und 17 Meter Breite Die Damen Shipyards Group stellte das neue Elektroschiff der Öffentlichkeit vor, es handelt sich um das Service Operation Vessel (SOV) 7017 E. Dieses Schiff dient der Wartung von Offshore-Windkraftanlagen, was liegt also näher, als es dort aufzuladen, wo es zum Einsatz kommt? Mit 70 Meter Länge und 17 Meter Breite handelt es sich um ein recht großes Gefährt, üblicherweise mit 60 Crewmitgliedern und 40 Kabinen für die mitfahrenden Techniker. Nicht nur das Schiff selbst, auch die Windfarm benötigte gewisse Veränderungen, um das »Auftanken« zu ermöglichen. 8-Megawattstunden-Ladekapazität ist in der Entwicklung Das 7017 E hat einen 15-Megawattstunden-Akku an Bord, der normalerweise für einen Arbeitstag reicht. Hinzu kommt ein Dieselmotor, um im Notfall die Fahrtkraft zu sichern. In Zusammenarbeit mit MJR Power and Automation entstand nun ein System, dessen Kern eine ausfahrbare Gangway ist, die als Verbindung zwischen dem Schiff und der Windkraftanlage dient. Die Steuerung erfolgt vollständig vom Schiff aus, sodass kein Crewmitglied hinüber zur Windfarm klettern muss. Die Ladekapazität liegt bei vier Megawatt, eine 8-Megawatt-Variante befindet sich in Entwicklung. Schließlich sollen demnächst auch größere Schiffe in den Genuss dieser Lademöglichkeit kommen. Schiffs-Akku ist schwerer entflammbar und einfacher zu löschen Die Technologie kompensiert die Schiffsbewegungen bei Wellengang: eine Grundvoraussetzung für einen stabilen Ladevorgang. Die Aufladung dauert »nur wenige Stunden«, was auch immer das genau heißt. Der Schiffsbauer hat sich außerdem für einen Lithiumeisenphosphat-Akku statt des üblichen Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Akkus entschieden. Diese Version ist schwerer entflammbar und leichter zu löschen. Außerdem verbraucht er bei der Herstellung deutlich weniger seltene Rohstoffe, wie zum Beispiel Kobalt. Quelle: t3n.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter