Der Boom des Online-Handels hält beständig an. Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen insgesamt 53 Milliarden Euro plus Mehrwertsteuer für Einkäufe im Internet aus – und damit 4,4 Milliarden mehr als noch ein Jahr zuvor. Dies geht aus dem „Online-Monitor 2019“ des deutschen Handelsverbands HDE hervor. Doch nicht alle Branchen sind von diesen Umwälzungen gleich stark betroffen. So hat sich die Zahl der Anbieter von Lebensmitteln im Netz zwar weiter stark erhöht. Die weit überwiegende Zahl der Einkäufe findet aber auch weiterhin im klassischen Supermarkt statt. Rewe, Edeka und Lidl konnten daher im vergangenen Jahr sogar steigende Umsätze verzeichnen. Drei Branchen allerdings hatten unter dem Online-Handel erneut extrem stark zu leiden:


Klamotten, Elektrogeräte und Möbel werden immer öfter online gekauft

1. Bekleidungsgeschäfte: Insgesamt gaben deutsche Kunden rund 13,2 Milliarden Euro für Klamotten-Käufe im Internet aus. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch rund eine Milliarde Euro niedriger. Bei den stationären Händlern ergibt sich ein umgekehrtes Bild: Hier sanken die Umsätze um 1,1 Milliarden Euro. Für viele Unternehmen war dies nicht zu verkraften. So rutschte unter anderem die Traditionsmarke Gerry Weber in die Insolvenz.


2. Elektrogeräte: Hier ist der Trend zum Online-Shopping bereits am weitesten voran geschritten. So wird inzwischen jedes dritte Gerät im Netz gekauft. Darunter leiden auch die Marktführer im stationären Handel. So haben Media Markt und Saturn, die gemeinsam die Firma Ceconomy bilden, mit starken Umsatzrückgängen zu kämpfen. Alleine im zweiten Quartal dieses Jahres sanken die Erlöse um zwei Prozent. Das Management hat daher massive Einsparungen und einen Personalabbau angekündigt.

3. Die Möbel-Branche: Diese Entwicklung ist noch relativ neu, doch sie nimmt langsam an Fahrt auf. So sank der Umsatz der stationären Wohn- und Einrichtungshäuser um 4,3 Prozent. Die Online-Konkurrenz hingegen profitierte und konnte um zehn Prozent zulegen.

Auch im Online-Handel sind nicht alle Firmen erfolgreich

Allerdings ist auch klar: Dass der Online-Handel insgesamt stark wächst, bedeutet nicht, dass auch alle Firmen erfolgreich sind. Besonders deutlich wurde dies bei Lesara. Das Startup wollte besonders günstige Kleidung online anbieten und wurde dafür unter anderem von der Landesregierung in Thüringen finanziell unterstützt. Genutzt hat dies nichts: Die Firma ist inzwischen Pleite. Auch der von Rocket Internet aufgebaute Möbelhändler Home 24 hatte zuletzt immer wieder mit enttäuschten Geschäftszahlen zu kämpfen. Für die stationären Händler, die unter der Online-Konkurrenz leiden, dürfte dies aber nur ein schwacher Trost sein. Sie müssen sich neue Konzepte einfallen lassen, um die Menschen in ihre Geschäfte zu locken.

Via: HDE

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