Das holländische Unternehmen PAL-V (Personal Air and Land Vehicle) verspricht seinen Kunden ein fliegendes Auto, mit dem jeder Stau überflogen werden kann. Nach längerer Entwicklungszeit ist es nun tatsächlich soweit: Das PAL-V „Liberty“ kann ab sofort vorbestellt werden. Das erste in Serie produzierte fliegende Auto der Welt kostet in der Pionier-Edition 499.000 Euro und ist auf 90 Stück limitiert.


Fliegendes Auto mit 400 km Reichweite

20 des PAL-V „Liberty“ Pionier-Edition sollen bereits Ende 2018 ausgeliefert werden. In dem stolzen Preis sind neben dem Auto selber auch Flugstunden enthalten. Ab 2020 soll dann die Auslieferung der „Sport“-Edition erfolgen. Diese Edition ist nicht mehr limitiert und unterscheidet sich von der Pionier-Edition im wesentlichen durch eine längere Lieferzeit. Der Preis: 299.000 Euro.

Auf der Straße ist das PAL-V eine Art Trike mit drei Rädern, während es sich im Flugmodus in einen sogenannten Gyrokopter verwandelt, also ein Luftfahrzeug, bei dem der Rotor durch den Fahrtwind in Bewegung gesetzt wird. Gyrokopter haben den Vorteil, dass sie für den Piloten deutlich leichter zu fliegen sind als Helikopter. Da das PAL-V im Flugbetrieb als Klein-Hubschrauber zugelassen sein wird, wird der Pilot eine Privatpiloten-Lizenz benötigen.


Das PAL-V Liberty wird mit normalen Superbenzin betrieben und erreicht auf der Straße eine Geschwindigkeit von bis zu 170 km/h. In der Luft sollen es 10 km/h mehr sein. Die Reichweite im Flugbetrieb beträgt 350 bis 400 km, und im Cockpit finden zwei Personen Platz. Der Umbau in den Flugmodus erfolgt von Hand und dauert etwa 10 Minuten.

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Einsatz ist faktisch und rechtlich limitiert

Auch wenn PAL-V damit wirbt, dass mit dem Liberty „jeder Stau überflogen“ werden kann, kann der Besitzer des fliegenden Autos nicht einfach überall starten und landen. Technisch betrachtet wird eine 20 Meter breite und 300 Meter Lange Start- und Landebahn. Rechtlich gesehen kann das PAL-V Liberty wie andere Klein-Hubschrauber nur von einem Flugplatz. Alternativ kann jedoch auch für ein Privatgrundstück eine entsprechende Zulassung beantragt werden, mit der sich das Luftfahrtbundesamt für gewöhnlich jedoch eher schwer tut.

Wer bereits 2018 ein PAL-V sein Eigen nennen möchte, der muss bereits jetzt tief in die Tasche greifen. Für die „Pionier“-Edition werden 25.000 Euro Anzahlung fällig, bei der „Sports“-Variante sind immerhin noch 10.000 Euro fällig. Für letztere kann auch für 2.500 Euro eine Reservierungsnummer bezogen werden. Besitzer einer solchen Nummer müssen dann zwar bis nach 2020 auf ihr fliegendes Auto warten, dafür können sie ihre Bestellung aber im Gegensatz zu den richtigen Vorbestellern jederzeit stornieren.

Mit dem PAL-V von Fabrik zu Fabrik

Zielgruppe für das PAL-V sind laut der Presseabteilung der Firma vor allem vermögende Unternehmer oder Unternehmerinnen, die das fliegende Auto auch im Alltag einsetzen können. Beispielsweise sei das PAL-V hervorragend geeignet, um auf Inseln zu gelangen, ohne auf Fähren oder reguläre Linien-Flugverbindungen angewiesen zu sein.

PAL-V ist auf dem Markt nicht alleine. Das US-Unternehmen Terrafugia bietet ebenfalls bereits die Möglichkeit, sich für 10.000 US-Dollar ein fliegendes Auto Modell „Transition“ zu reservieren.

Solange es jedoch keine anderen rechtlichen Rahmenbedingungen und eine entsprechende Infrastruktur von Start- und Landeplätzen gibt, sind die Vorteile solcher fliegenden Autos gegenüber herkömmlichen Hubschraubern oder Privatflugzeugen minimal. Einzig um den Weitertransport vom Flugplatz muss sich der Besitzer dann nicht mehr kümmern.

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