Schon seit vielen Jahren versucht die Politik mehr Warentransporte auf die Schiene zu verlagern. Bisher ist dies allerdings weder in Deutschland noch in den Vereinigten Staaten nachhaltig gelungen. Verantwortlich dafür dürfte vor allem die Tatsache sein, dass Lastwagen sich deutlich flexibler einsetzen lassen. Selbst wenn Güterzüge oder Schiffe genutzt werden, können diese oftmals nur zentrale Knotenpunkte ansteuern. Der finale Transport muss auch dann noch auf der Straße stattfinden. Einige technologische Innovationen könnten hier aber bald für Abhilfe sorgen. So wird in Europa aktuell an der Einführung einer digitalen Kupplung gearbeitet. Dadurch sollen zukünftig einzelne Güterwaggons deutlich schneller aneinander gekuppelt werden können. Dadurch erhöht sich die Flexibilität der Güterzüge, weil auch Einzeltransporte schneller und effizienter abgewickelt werden können. In den Vereinigten Staaten wiederum arbeiten ehemalige Space-X-Ingenieure an kleinen und autonomen Zugeinheiten.


Bild: Parallel Systems

Die Reichweite des Akkus liegt bei rund achthundert Kilometern

Mit einer klassischen Lokomotive hat das neue Gefährt allerdings nicht mehr viel zu tun. Stattdessen handelt es sich um eine Art Plattform auf Rädern. Auf diesen kann jeweils ein Warencontainer platziert werden. Das Maximalgewicht der Ladung liegt bei 58.000 Kilogramm – und damit doppelt so hoch wie bei einem klassischen Sattelschlepper. Transportiert werden soll die Ware dann vollkommen autonom und elektrisch. Eine Verbindung zur Oberleitung kann diese neue Art von Zug allerdings nicht herstellen. Stattdessen wurde ein Akku integriert, der theoretisch eine Reichweite von bis zu achthundert Kilometern garantieren soll. In der Realität konnte dieser Wert bisher allerdings noch nicht bestätigt werden. Der produzierte Prototyp wurde lediglich über eine Distanz von achtzig Kilometern getestet. Die Effizienz der neuen Transporttechnik kann zudem erhöht werden, wenn verschiedene Plattformen hintereinander verbunden werden. Theoretisch kann aber auch jeder Container einzeln an sein Ziel fahren.

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Investoren haben fünfzig Millionen Dollar bereitgestellt

Der große Vorteil besteht zudem darin, dass auf diese Weise auch kleinere Bahnstrecken und Bahnhöfe genutzt werden können. Im Idealfall können die Container so auf der Schiene deutlich näher an das finale Ziel gebracht werden. Das erklärte Ziel der Entwickler ist es auch tatsächlich, die Zahl der LKW-Transporte zu reduzieren. Bei Investoren scheint die Idee durchaus Anklang zu finden. So haben die Initiatoren des Projekts bereits rund 50 Millionen Euro eingesammelt. Genutzt werden soll das Geld nun vor allem, um aus dem bereits vorhandenen Prototyp ein marktreifes Produkt zu machen. Ob sich der Ansatz dann tatsächlich einmal flächendeckend durchsetzen wird, lässt sich bisher nur schwer abschätzen. Zumindest aber handelt es sich um eine recht innovative Idee. Etwas klassischer sind Autobauer wie Tesla, Volkswagen oder Daimler unterwegs. Sie arbeiten daran, den klassischen Lastwagen mit einem Elektroantrieb und autonomen Fahrfunktionen auszustatten.

Via: Electrek

1 Kommentar

  1. Der Frager

    27. Januar 2022 at 15:51

    50 Millionen Doller in den Sand gesetzt

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