Die Luftfahrtindustrie ist dringend auf der Suche nach Lösungen, um die eigenen CO2-Emissionen zu senken. Eine Reihe von Unternehmen experimentiert auch hier mit elektrischen Antrieben. Die Herausforderung istaber deutlich größer als beispielsweise im Straßenverkehr. Denn zum einen werden alleine für den Start enorme Mengen an Energie benötigt. Selbiges gilt für den Transport der schweren Akkus. Ladepausen unterwegs sind zudem eher schwer zu realisieren. Die Experten sind sich daher einig: Wenn überhaupt wird die Elektrifizierung des Luftverkehrs nicht auf einen Schlag gelingen. Stattdessen dürften zunächst kleinere Spezialflugzeuge mit einem Elektroantrieb ausgerüstet werden. Ein Beispiel dafür ist die neuseeländische Firma Pyka. Diese wurde im Jahr 2017 gegründet und hat zunächst ein elektrisches Agrarflugzeug entwickelt, das vor allem zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln genutzt werden kann. Eingesetzt wird die Maschine aktuell unter anderem auf riesigen Bananenplantagen in Costa Rica.


Die Beladung kann mithilfe einer ausfahrbaren Schiene recht schnell erledigt werden. Bild: Pyka

Die Reichweite liegt bei etwas über 300 Flugkilometern

Die Konstrukteure des Unternehmens haben somit unter Beweis gestellt, dass sie tatsächlich in der Lage sind kommerziell nutzbare Elektroflugzeuge zu bauen. Ihr neues Projekt geht nun noch einen Schritt weiter: Unter dem Namen Pelican Cargo arbeiten sie am Bau eines autonomen und elektrischen Frachtflugzeugs. Damit aber nicht genug: Es soll gleich auch noch das weltweit größte elektrische Frachtflugzeug werden. Inzwischen hat das Unternehmen auch erste konkrete Zahlen veröffentlicht. Demnach liegt die Reichweite bei rund 320 Kilometern. Hinzu kommt noch eine Notreserve, die im Idealfall aber nicht genutzt werden sollte. Ist der Akku leer kann er entweder innerhalb von fünf Minuten gewechselt werden oder er muss rund eine Stunde aufgeladen werden. Der Frachtraum ist rund zwanzig Meter lang und kann mit bis zu 180 Kilogramm beladen werden. Die Konstrukteure versprechen zudem, vor der Auslieferung jeweils auch Anpassungen an die konkreten Wünsche des Kunden vornehmen zu können.

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Der Flug muss lediglich vom Boden aus überwacht werden

Dies ist durchaus von Bedeutung. Denn zum standardisierten Massentransport eignet sich der neue Flieger eher nicht. Vielmehr dürfte es darum gehen, bestimmte Spezialaufgaben abzudecken. Für die Kunden bringt das autonome Elektro-Flugzeug grundsätzlich eine Reihe an Vorteilen mit sich. So werden sie unabhängig von den stark schwankenden Preisen für Kerosin. Außerdem können Kosten gespart werden, weil kein Pilot mehr an Bord sein muss. Zwar wird am Boden eine Person benötigt, die den Flug am Bildschirm verfolgt. Diese muss aber nicht an weit entfernte Orte fliegen, was die Einsatzplanung deutlich erleichtert. Aktuell wird der Pelican Cargo im Norden Kaliforniens noch einmal auf Herz und Nieren geprüft. Läuft dabei alles nach Plan könnte in der zweiten Jahreshälfte mit den Auslieferungen begonnen werden. Erste Kunden konnten schon überzeugt werden: Nach Unternehmensangaben wurden von drei Abnehmern bereits insgesamt achtzig elektrische und autonome Frachtflugzeuge bestellt.

Via: Electrek

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