Seit Jahren versucht die Politik mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Das wäre nicht nur gut für das Klima und die Umwelt, sondern würde auch für weniger Staus und Straßenschäden sorgen. Bisher ist der große Durchbruch in diesem Punkt aber noch nicht gelungen. Der Anteil der Schiene am gesamten Güterverkehr war in den letzten Jahren rückläufig und die Deutsche Bahn fuhr mit ihrem Tochterunternehmen DB Cargo Verluste ein. Ändern soll dies ein hochkarätiger Neuzugang aus Berlin: Sigrid Nikutta erarbeitete sich bei den Berliner Verkehrsbetrieben einen fast schon legendären Ruf und soll nun als neues Mitglied im Bahn-Vorstand den Güterverkehr ankurbeln. Eine ihrer ersten Entscheidungen: Gemeinsam mit Toshiba werden in Rostock zukünftig moderne Hybrid-Lokomotiven gebaut.


Bild: Deutsche Bahn

In den Rangierbahnhöfen soll Energie eingespart werden

Die Loks verfügen sowohl über einen Dieselmotor als auch über eine Batterie und sollen vorwiegend in Rangierbahnhöfen zum Einsatz kommen. Diese sind für den Güterverkehr auf der Schiene von entscheidender Bedeutung, weil nur so der sogenannte Einzelwagenverkehr möglich ist. Dabei mieten Firmen nicht gleich einen ganzen Güterzug, sondern lediglich einen einzelnen Waggon. Machen dies mehrere Unternehmen beispielsweise in Hamburg entsteht daraus dann wiederum ein eigener Güterzug. Weil das Ziel der einzelnen Wagen aber nicht identisch ist, müssen diese unterwegs abgekoppelt und mit anderen Zügen verbunden werden. Dies geschieht in den Rangierbahnhöfen. Zukünftig soll dieser Vorgang deutlich umweltfreundlicher ablaufen: Den Angaben der Bahn zufolge wird der Energieverbrauch der Hybrid-Lokomotiven um dreißig Prozent niedriger liegen als bisher.

Rostock hat sich gegen Kiel durchgesetzt

Außerdem sollen pro Jahr eine Million Liter Diesel eingespart werden. Wie genau die Energiebilanz ausfallen wird, dürfte zudem auch davon abhängen, wie oft die Möglichkeit genutzt wird, extern Ökostrom in die Batterie einzuspeisen. Den Bau der Hybrid-Lokomotiven lässt sich die Bahn durchaus etwas kosten. So wird das Rostocker Instandhaltungswerk von DB Cargo deutlich ausgebaut, um die Produktion dort zu ermöglichen. Kostenpunkt: Ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag. Entwickelt wurde die dahinter stehende Technologie zuvor von Toshiba vor allem am konzerneigenen Kompetenzzentrum in Kiel. Unter anderem deswegen hatte man sich in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt auch Hoffnungen gemacht, den Zuschlag für die Produktion zu erhalten. Letztlich entschieden sich die beiden Partner aber für Rostock.


Via: Deutsche Bahn

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