Nachdem der Müllgreifer, eine Schüsselkomponente von „SeaClear“, von Forschern der Technischen Universität München fertiggestellt worden ist, kann das System in Kürze eingesetzt werden, um Müll auf dem Grund von Küstengewässern zu bergen. Es besteht aus einem Schiff, das mit Daten- und Stromkabeln mit zwei Unterwasserrobotern verbunden ist. Der kleinere der beiden ist der Kundschafter. Ausgestattet mit Kamera und einem Sonarsystem scannt er den Untergrund und meldet seinem etwas größeren Kollegen die Fundstellen. Dieser macht sich dann unverzüglich auf, sie einzusammeln und in einen Korb zu werfen, den das Mutterschiff auf den Meeresgrund gesetzt hat. Das alles geschieht, ohne dass Menschen eingreifen müssen. Die Roboter sind autonom unterwegs.


Bild: Stefan Sosnowski / TU München

Für Taucher manchmal zu gefährlich

„Küstengewässer auf der ganzen Welt sind mit Abfällen wie Plastikstücken, Flaschen oder Reifen verschmutzt“, sagt Professor Bart De Schutter vom Zentrum für Systemkontrolle der TU Delft. „Im Moment entfernen Taucher diesen Müll vom Meeresboden. Das ist jedoch eine teure Lösung und kann für Taucher gefährlich werden.“ 

Bilder von Sonar und Kamera werden verknüpft

Damit ausschließlich Müll identifiziert und eingesammelt wird, werden die Bilder des Sonars und der Kamera miteinander verknüpft, um die Aussagekraft zu verbessern. Um das zu erreichen, haben die Partner ein Bilderkennungssystem mit „fortschrittlichen Algorithmen“ entwickelt, so De Schutter.  Es kann Meeresbewohner, Steine und Pflanzen von Reifen, Flaschen und anderen Abfällen unterscheiden. Die Trefferquote liegt bei 90 Prozent. Notfalls reicht das Bild des Sonarsystems, etwa dann, wenn die Sicht schlecht ist. Das hat das Konsortium, das von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden koordiniert wird, im Hamburger Hafen getestet, dessen Behörde einer der acht Partner aus mehreren europäischen Ländern ist.


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Weitere Unterwasserroboter sind schon geplant

Wenn nichts mehr in den Korb passt erfasst der Kundschafter-Roboter den Füllstand und fordert die Überwassermannschaft auf, ihn hochzuziehen, auszuleeren und erneut abzulassen. Im September soll SeaClean im Mittelmeer vor der kroatischen Hafenstadt Dubrovnik eingesetzt werden, neben Hamburg dem zweiten Testgebiet. Geplant ist, weitere Unterwasserroboter in das System einzubinden, um gleichzeitig große Unterwassergebiete scannen und vom Müll befreien zu können.

 

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