Dänemark gehört weltweit zu den führenden Ländern in Sachen Windenergie. Das Land profitiert hierbei von günstigen klimatischen Bedingungen, einer konstanten politischen Förderung und der im Laufe der Zeit aufgebauten Expertise. Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas beispielsweise gilt als Vorbild in der Branche und arbeitet – im Gegensatz zu vielen Konkurrenten – größtenteils auch profitabel. Nun will das Land diese Expertise nutzen, um auch massiv in die Produktion von grünem Wasserstoff einzusteigen. So soll in der Gemeinde Ringkøbing-Skjern bis zum Jahr 2030 ein gigantischer Energiepark entstehen, in dem ausreichend Ökostrom produziert wird, um eine Million Tonnen an grünem Wasserstoff zu gewinnen. Dieser könnte dann teilweise im eigenen Land verbraucht werden, teilweise aber auch in Nachbarländer wie Deutschland transportiert werden. Der Transportweg wäre somit deutlich kürzer als bei anderen potenziellen Lieferanten wie Saudi-Arabien oder Australien. So betrachtet ist das Projekt Megaton also auch aus deutscher Sicht höchst interessant.


Bild: Green Go Energy

Pro Jahr sollen 11,5 Terawattstunden Ökostrom produziert werden

Geplant ist aktuell, dort eine Zwei-Gigawatt-Elektrolyseanlage zu errichten. Diese wäre theoretisch in der Lage jährlich eine Million Tonnen an grünem Wasserstoff zu produzieren. Voraussetzung ist allerdings, dass ausreichend große Mengen an Ökostrom zur Verfügung stehen. Aktuell ist dies auch in Dänemark noch nicht der Fall. Rund um die Anlage soll daher ein hybrides Solar- und Windenergiekraftwerk mit einer Kapazität von vier Gigawatt entstehen. Pro Jahr sollen so insgesamt 11,5 Terawattstunden Ökostrom gewonnen werden. Zur Einordnung: Dies entspricht etwas weniger als einem Drittel des gesamten aktuellen dänischen Stromverbrauchs. Ein Großteil des Stroms aus dem Hybridkraftwerk soll vor Ort genutzt werden, um den gewünschten Wasserstoff zu produzieren. Dieser kann dann in seiner reinen Form exportiert werden. Denkbar ist aber auch die Derivate Ammoniak oder Methanol zu verschiffen. Weil vor Ort die Bedingungen für die Windkraft sehr günstig sind, erhoffen sich die Initiatoren des Projekts auch preislich mehr als konkurrenzfähig zu sein.

Die Abwärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist

Grüner Wasserstoff bietet das Potenzial zahlreiche industrielle Prozesse klimaneutral zu gestalten. Dies ist etwa in der Stahlindustrie nötig. Experten erwarten daher in den nächsten Jahren einen starken Anstieg der Nachfrage. Weil für die Herstellung aber große Mengen an Ökostrom benötigt werden, ist es gar nicht so einfach die Produktion entsprechend hochzufahren. Der dänische Energiepark könnte hier ein Beispiel auch für andere Länder liefern. Neben grünem Wasserstoff fallen zudem noch einige weitere gut nutzbare Sachen an. So erzeugt der riesige Elektrolyseur Abwärme. Diese soll zumindest teilweise in das öffentliche Fernwärmenetz eingespeist werden. Zusätzlich wird es immer mal wieder Zeiten geben, in denen die Wind- und Solaranlagen mehr Strom produzieren als vor Ort benötigt wird. Diese Mengen kommen dann ebenfalls dem öffentlichen Netz zugute. Geplant ist dafür extra der Bau eines großen Umspannwerks. Alles in allem sollen stolze acht Milliarden Dollar in das Projekt investiert werden.


Via: Green Go Energy

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