Wie sieht der Supermarkt der Zukunft aus? Wünschenswert wäre es, wenn die Lebensmittel direkt vor Ort angebaut würden, vielleicht auf dem Dach oder zumindest in direkter Nähe. Die Verpackungen sind nachhaltig ausgerichtet, wenn überhaupt vorhanden. Und auch das Gebäude selbst sollte dem Klima- und Umweltschutz entgegenkommen, schließlich muss das Gesamtpaket stimmen. Auch, wenn der neue Wiesbadener REWE-Markt nicht ganz ins Schwarze trifft: Die Richtung stimmt.


REWE will deutlich grüner werden / Foto: rewe-group.com

Unter der gläsernen Kuppel: Eine Aquaponik-Farm!

Der neue Markt hat im Wiesbadener Bezirk Erbenheim eröffnet, es handelt sich um ein Pilotprojekt der REWE-Gruppe. Das heißt: Weitere Läden dieser Art sollen im Erfolgsfall folgen. Der Supermarkt verfügt über 1.500 Quadratmeter Verkaufsfläche, die auf dem Dach ihren Gegenpart finden. Dort oben steht also mehr als genug Platz bereit, um Green Farming zu betreibe: ressourcenschonenden Lebensmittelanbau. Unter dem gläsernen Dach befindet sich eine Basilikumfarm nach Aquaponik-Prinzip. Das heißt, die Pflanzen leben in trauter Eintracht mit Fischen, die für die notwendige Düngung sorgen. Das System spart gegenüber herkömmlichem Anbau etwa 90 Prozent Wasser.

Solche Projekte sprießen gerade rund um den Erdball, im Berliner Leipnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei haben sich zum Beispiel Tomaten mit Buntbarschen zusammengetan – natürlich unter Schirmherrschaft der dortigen Wissenschaftler.


Mehr als 100 regionale Lieferanten beteiligt

1.000 Kubikmeter Nadelholz aus heimischen Wäldern dienten als Baumaterial für das neue REWE-Gebäude. Das Holz speichert 700 Tonne CO2. Im Markt selbst gibt es eine Unverpackt-Ecke, dort dürfen die Kunden die Ware in mitgebrachte Gefäße füllen und produzieren damit keinen Müll. Außerdem gibt es mehrere Theken, die dazu dienen, verschiedene Produkte frisch bei Bestellung zuzubereiten. Mehr als 100 regionale Lieferanten beteiligen sich an dem grünen Supermarkt-Projekt, trotzdem strömt noch immer Ware aus allen Teilen der Welt in die Verkaufregale. Der lokale Markt reicht leider nicht aus, um die Kundenwünsche vollends zu befriedigen. Wiesbadener Bananen sind und bleiben eine Rarität.

Quelle: watson.de

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