Kenias Hauptstadt Nairobi hat mehr als vier Millionen Einwohner. Die Verkehrswege in der Stadt sind dieser Zahl aber kaum gewachsen. So existieren so gut wie keine Bahnlinien. Der Verkehr wird daher beinahe ausschließlich über die Straßen der Stadt abgewickelt. Zumal es auch so gut wie keine Radwege und Bürgersteige gibt. Die Folge: Regelmäßig kommt es zu massiven Staus. Schon seit längerem wird daher über die Installation eines Schnellbus-Netzes nachgedacht. Aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes sollten die Busse zudem idealerweise über einen Elektroantrieb verfügen. Hier aber gab es lange Zeit kaum Angebote. Denn die wenigen serienreifen Elektrobusse sind auf die Nutzung in Industriestaaten zugeschnitten. Eine Lösung für die teilweise besonderen afrikanischen Verhältnisse fehlte bisher hingegen noch. Dies hat die kenianisch-schwedische Firma ROAM nun allerdings geändert.


Bild: ROAM

Elektrobusse verursachen weniger Lärm und weniger Luftverschmutzung

Mit dem ROAM Rapid präsentieren die Ingenieure des Unternehmens einen von Grund auf neu entwickelten Elektrobus, der speziell auf die Bedürfnisse afrikanischer Verkehrsunternehmen zugeschnitten ist. Potenziellen Fahrgästen bietet der Bus durchaus einen gewissen Komfort. So verfügt er etwa über eine Klimaanlage. Außerdem wird betont, dass der Bus barrierefrei genutzt werden kann. Dies ist nicht unwichtig. Denn gerade Personen mit körperlichen Einschränkungen sehen sich im Verkehr von Nairobi oft besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Insgesamt können mit dem Fahrzeug bis zu neunzig Personen auf einmal ans Ziel gebracht werden. Auch wer den Bus nicht benutzt, profitiert von dem Elektroantrieb. Denn dieser verursacht nicht nur weniger CO2-Emissionen als ein klassischer Dieselbus. Vielmehr verringert sich auch der Lärm und die Luftverschmutzung. Die Manager von ROAM hoffen mit solchen und ähnlichen Argumenten Verkehrsbetriebe in Afrika vom Kauf des neuen Elektrobusses überzeugen zu können. Würde sich die Nutzung auf dem heimischen kenianischen Markt dann bewähren, können schnell auch weitere afrikanische Millionenmetropolen in den Fokus rücken.

Der Akku reiht für rund 360 Kilometer

Über Geld für die Expansion verfügt das Startup. Erst kürzlich erhielt es die höchste Finanzierung, die jemals ein afrikanisches Startup im Bereich der E-Mobilität bekam. Auch aus Sicht der Verkehrsbetriebe könnte sich die Anschaffung des ROAM Rapid lohnen. Denn durch den Elektroantrieb ist dieser im Unterhalt rund fünfzig Prozent günstiger als der klassische Dieselbus. Mit einer Reichweite von 360 Kilometern kann er zudem problemlos während einer ganzen Schicht gefahren werden. Ist der Akku allerdings einmal leer, dauert es rund zwei Stunden bis der Bus wieder genutzt werden kann. Voraussetzung ist zudem logischerweise, dass eine gesicherte Stromversorgung vorhanden ist. Im Idealfall profitiert zudem auch die Wirtschaft in Kenia von dem Projekt. Denn die Busse sollen so weit wie möglich vor Ort produziert werden. Gut bezahlte Industriejobs werden In Kenia dringend benötigt. Denn das Land verfügt über eine schnell wachsende Bevölkerung, die früher oder später ihr eigenes Geld verdienen muss.


Via: Electrek

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