Die »Angst vor dem Bestellen« ist auch unter der älteren Generation bekannt: Etwa 15 Prozent der 44- bis 77-Jährigen leiden darunter. Im Restaurant schicken sie andere vor, um für sie das Essen zu ordern. Bei den Jüngeren breitet sich diese Phobie wie ein Flächenbrand aus, etwa 41 Prozent aller 18- bis 43-Jährigen kann kaum ohne Schweißausbruch die eigene Bestellung aufgeben. Was steckt dahinter?


Angst im Restaurant?

Je jünger, desto eher ist der Restaurantbesuch ein Stressfaktor

Eine Studie vom Pew Research Center belegt diesen Trend, sie gründet auf einer Umfrage unter 2000 Erwachsenen, einschließlich der jüngeren Generationen Millennials und Gen Z sowie der reiferen Gruppen Gen X und Babyboomer. Je jünger, umso mehr wird der Restaurantbesuch zum Stressfaktor. Und es wird noch schlimmer: 86 Prozent der unter 24-Jährigen geben an, unter Speisenkarten-Angst zu leiden, insgesamt 67 Prozent aller Befragten an, fürchteten sich für der Menüauswahl. Sie sorgten sich darum, nicht das Richtige für sich zu finden, aber auch vor zu hohen Preisen. Außerdem fürchteten sie sich davor, das Bestellte hinterher nicht zu mögen und konnten deshalb umso schwerer eine Entscheidung treffen. 34 Prozent der jungen Erwachsenen lassen deshalb andere am Tisch für sich bestellen.

Digital Natives verlieren die Fähigkeit, sozial zu interagieren

40 Prozent der Gen Z geht nur dann Essen, wenn sie vorher die Speisekarte einsehen kann. Eine Überraschung im Restaurant ist ihnen zuwider. Der Professor für Justizstudien Gabriel Rubin, der an der Montclair State University beschäftigt ist, hat eine eigene Erklärung für das Phänomen. Er sieht die jungen Menschen als »Digital Natives«, die es gewohnt sind, hauptsächlich virtuell zu interagieren. Durch die Corana-Maßnahmen haben sie sich noch mehr von der physischen Realität entwöhnt und gewisse soziale Fähigkeiten überhaupt nicht erst erlangt.


Quelle: focus.de

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