Kashiwanoha Smart City ist eine ganz besondere Stadt. In weniger als 25 Minuten kommt man von dort mit dem superschnellen Tsukuba Express nach Akihabara, dem geschäftigen Einkaufsviertel von Tokio. Aber das ist noch nicht das Herausragende, in Kashiwanoha werden smarte Verkehrssysteme auf Funktionalität und Einsatzmöglichkeiten getestet. Eines davon ist das Stehen fürs Fahren, ein Aufladekonzept für E-Autos an roten Ampeln.


Ampelstau als Stromtankstelle

Kilometer dazugewinnen, statt sie zu verlieren

Autofahrende Großstädter können ein Lied davon singen, wie oft sie gelangweilt in einem Ampelstau stehen. Wer mit dem E-Wagen unterwegs ist, gerät beim Stop-and-Go manchmal richtig ins Schwitzen, denn wer weiß, ob die stark gesunkene Akkuladung den Tumult des Feierabendverkehrs übersteht? Demnächst ist das vielleicht keinen Gedanken mehr wert, weil Stromer ganz bequem an der roten Ampel aufladen, und dabei sogar noch Kilometer dazugewinnen, statt sie zu verlieren. Erste Tests für dieses System finden in Kashiwanoha statt, durch Forscherteams der Universitäten Tokio und Chiba in Zusammenarbeit mit 9 privaten Unternehmen. Auch der bekannte Reifenhersteller Bridgestone ist mit dabei.

Die Tests laufen bis zum 10. März

Das Stromversorgungssystem stammt von der Uni Tokio, die Forscher wollen nun wissen, wie haltbar und funktionsfähig es ist – und ob es gegenüber kontinuierlichem Laden Vorteile bringt. Am Projekt beteiligt sind sowohl reine Elektroautos als auch Plugin-Hybride. Sie verfügen über Geräte in Reifennähe, die Strom aufnehmen können, sobald sie in Berührung mit den zugehörigen Ladespulen kommen. Letztere sind im Straßenbelag vor den Ampeln integriert, dort, wo besonders oft Autoschlangen stehen. Bis zum 10. März laufen die Tests, die unter Federführung des japanischen Verkehrsministeriums stehen.


Was bringen die paar Sekunden oder Minuten Aufladung überhaupt? Die Wissenschaftler haben konkrete Zahlen in petto, sie erklären, dass nur 10 Sekunden Stromtanken die Reichweite um einen Fahrkilometer verlängern. Wer eine Minute herumstehen muss, darf sich über 6 geschenkte Kilometer freuen. Gerade im Stadtverkehr macht das schon sehr viel aus.

Quelle: futurezone.at

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