Wenn Kühe Nahrung aufnehmen, wird diese in den verschiedenen Mägen des Tieres zersetzt. Während dieses Prozesses entsteht das Gas Methan – was die Kühe allerdings nicht gebrauchen können. Das Gas wird daher als Flatulenz an die Umwelt abgegeben. In Zeiten der Massentierhaltung kommt auf diese Weise ein durchaus relevanter Methanausstoß zusammen. Konkret sind die Kühe für rund neunzig Prozent der weltweiten Methanproduktion verantwortlich. Dies ist problematisch, weil Methan als klimaschädliches Gas gilt – und sogar 28mal aggressiver ist als das deutlich bekanntere CO2. Allerdings verläuft der Abbauprozess in der Atmosphäre auch deutlich schneller. Dennoch haben es sich Forscher zum Ziel gesetzt, den Methanausstoß der Kühe zu senken. Tannine in den Pflanzenblättern reduzieren den Methanausstoß Einen interessanten Ansatz haben dabei nun Wissenschaftler der „Autonomus University of Mexico State“ entdeckt. Sie mischten dem Futter der Tiere die Blätter zweier lokaler Pflanzen bei: Der Weißkopfmimose und der sogenannten Schmuckkörbchen. Tatsächlich ließ sich auf diese simple Art und Weise eine Reduktion des Methanausstoßes um 36 bzw. 26 Prozent erreichen. Käme die Methode global zum Einsatz, wäre dies ein durchaus signifikanter Beitrag zum Klimaschutz. Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass die Blätter jeweils bestimmte Tannine enthielten, die den Zersetzungsprozess der Nahrung unterbrechen, so dass weniger Methan produziert und ausgestoßen wird. Gleichzeitig wird der Verdauungsprozess der Tiere insgesamt aber nicht beeinträchtigt. Auch hierzulande sollten sich entsprechende Pflanzen finden lassen Nun sind die beiden untersuchten Pflanzenblätter vor allem in Mexiko und Südamerika beheimatet. Aus klimatechnischer Sicht würde es natürlich nur wenig Sinn machen, diese nun mit dem Schiff nach Europa zu transportieren. Vielmehr halten die Forscher einen anderen Ansatz für vielversprechend: Sie gehen davon aus, dass sich auch hierzulande Pflanzen mit den entsprechenden Tanninen finden lassen. So könnte in den verschiedenen Kontinenten und Klimazonen jeweils nach lokalen Sorten gesucht werden, deren Blätter dann dem Futter der Kühe beigemischt werden. Auf diese Weise ließe sich die theoretische Erkenntnis der Wissenschaftler schnell und unkompliziert in die Praxis umsetzen. Via: Newatlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter