Die Folgen des Klimawandels wirken sich schon heute auf die Arbeit der Weinbauern aus. So muss der Wein in Südtirol heute rund einen Monat früher geerntet werden als noch vor dreißig Jahren. Der Grund: Höhere Temperaturen. Diese wiederum sind nicht zwingend gut für den Wein. Beispielsweise kann der Säuregehalt von Weißwein negativ beeinflusst werden. Selbiges gilt für Farbe und Struktur von Rotweinen. Es gehört daher nicht viel Phantasie dazu, um zu erkennen, dass die zukünftigen klimatischen Veränderungen ebenfalls nicht ohne Auswirkungen auf den Weinanbau bleiben werden. Denn verschiedene Klimamodelle haben gezeigt, dass es in Südtirol schon in achtzig Jahren im Sommer um mehr als fünf Grad wärmer sein könnte als heute. Damit einher dürfte auch eine erhöhte Trockenheit gehen. Die Bedingungen für die Weinbauern würden sich somit massiv verändern.


Bild: fir0002 flagstaffotos [at] gmail.com Canon 20D + Tamron 28-75mm f/2.8, GFDL 1.2 <http://www.gnu.org/licenses/old-licenses/fdl-1.2.html>, via Wikimedia Commons

In Klimakammern wird Hitze und Trockenheit simuliert

Je früher man allerdings weiß, wie sich die klimatischen Veränderungen auf die einzelnen Rebsorten auswirken, desto eher können Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Forscher der Universität Innsbruck und der Freien Universität Bozen haben daher ein Experiment gestartet, bei dem die Weinreben gewissermaßen in die Zukunft reisen. Dazu werden spezielle Klimakammern der Europäischen Akademie verwendet. Mit deren Hilfe kann die zunehmende Hitze und Trockenheit unter ansonsten realen Bedingungen simuliert werden. In zwei Phasen Ende Juli und Anfang August werden insgesamt vier dieser Klimakammern für jeweils rund zwei Wochen zum Einsatz kommen. Der Clou: Während dieser Zeit werden die einzelnen Pflanzen genau überwacht. Auf diese Weise können die Forscher die Auswirkungen der Hitze und der Trockenheit genau erfassen.

Wie stark leiden die Pflanzen unter den klimatischen Veränderungen?

Die klimatischen Bedingungen lassen sich zudem variieren, sodass mögliche Veränderungen besonders schnell ins Auge fallen. Untersucht werden soll unter anderem der Gasaustausch der Pflanzen. Ein besonderes Augenmerkt wird aber auch auf dem Stresszustand der Pflanzen liegen. Untersucht werden kann diese mithilfe der sogenannten „Chlorophyllfluoreszenz“. Konkret geht es dabei um Sonnenstrahlen, die von den Blättern der Pflanzen absorbiert werden. Dieses Licht kann einerseits für die bekannte Photosynthese verwendet werden. Es ist aber auch möglich, dass das Sonnenlicht in Wärme umgewandelt oder als Fluoreszenzlicht wieder abgegeben wird. Steht eine Pflanze nun unter Stress, bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auf den Prozess der Photosynthese. Durch die Messung der Fluoreszenz und der Wärmeabgabe lässt sich so herausfinden, ob die Pflanzen unter Stress stehen.


Via: Der Standard

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