Die Schätzung schockiert: Etwa 800.000 Tonnen Windturbinenschaufeln landen pro Jahr auf dem Müll. Sie bestehen aus einem extrem wetterfesten Material, das sich kaum von selbst zersetzt. Gefährliche Mikropartikel gelangen in die Umwelt, während die Blätter vor sich hinbröseln. Immer mehr Forscher und Unternehmen machen sich Gedanken ums Recycling, damit die Windanlagen auch in dieser Hinsicht nahhaltig werden. Ein Surfbrett-Hersteller hat sich nun eingeklinkt. Symbolbild Kunstharze, Glas- und Kohlenstofffasern für Surfbretter Der australische Profi-Surfer Josh Kerr führt die Firma Draft Surf. Er fertigt und verkauft Surf-Zubehör, darunter natürlich auch Surfbretter. Schon allein die Optik legt eine Verwandtschaft zu Windturbinenblättern nahe, doch der Schein trügt ein wenig. Die übliche Surf-Ausrüstung von Draft Surf besteht aus Epoxidharz und Polyurethan. Diese Kunstharze kommen auch in den Blättern vor, dazu aber noch Glas- und Kohlenstofffasern. Kerr hat bereits zehn Surfbretter aus 3,6 Metern langen und 300 Kilogramm schweren Stücken ausgemusterter Rotorblätter produziert. Der Verkaufspreis bewegt sich zwischen 700 und 1.000 US-Dollar. Die verschiedenen Komponenten verwendete er so, dass sich Festigkeit, Leichtigkeit und Dynamik gut in Einklang bringen lassen – aber auch an die Regionalität ist gedacht. Das Material stammt nämlich aus einem örtlichen Windpark des Energierunternehmens Acciona in der Stadt Waubra in Victoria.Der Transportweg ist kurz, die Umweltbelastung hält sich dafür in Grenzen. Der Konzern betreibt mehr als 6.500 Turbinen, nicht nur in Australien, sondern auch in anderen Ländern, und wird seinen Abfall natürlich sehr gern auf nachhaltige Weise los. Vielfältige Recyclingideen vom Terrassenbelag bis zur Schuhsohle Draft Surf kommt gegen die gewaltige Abfall-Lawine natürlich nicht allein an, darum ist es umso wichtiger, immer mehr Recyclingmöglichkeiten zu finden. Das Flügelmaterial kommt bereits in Straßenasphalt zum Einsatz, ebenso wie in Terrassenbelägen, Parkbänken, 3D-Druckfilamenten und Spielplatzgeräten. Acciona arbeitete auch mit einem spanischen Unternehmen zusammen, das aus den recycelten Glasfasern Turnschuhsohlen herstellte. Quelle: newatlas.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter