Die meisten bisher zur Verfügung stehenden Roboter sind nicht besonders vielfältig einsetzbar. Vielmehr werden sie für eine bestimmte Aufgabe in einer bekannten Umgebung gebaut und programmiert. Doch dies ändert sich so langsam. Google beispielsweise arbeitet an Robotern, die neue Aufgaben erfassen und ihren eigenen Code entsprechend anpassen können. An der Yale University wiederum entwickeln Wissenschaftler einen sogenannten Amphibious Robotic Turtle – kurz: ART. Dabei handelt es sich um einen Roboter, der sich sowohl im Wasser als auch an Land fortbewegen kann. Inspiriert wurden die Entwickler von der Schildkröte aus dem Tierreich. Denn diese verfügt über einen Panzer und vier Gliedmaßen, nutzt diese aber in verschiedenen Lebensräumen auf unterschiedliche Art und Weise. Genau dies soll mit dem neuen Amphibien-Roboter imitiert werden. Auf ersten veröffentlichten Videos ist zu sehen, dass dies auch schon ganz gut klappt.


Bild: Rebecca Kramer-Bottiglio / Yale University

Der Schildkröten-Roboter ist an Land und im Wasser aktiv

So haben die Forscher die Gliedmaßen der tierischen Schildkröte mithilfe von speziellen polymeren Materialien nachgebildet. Der Vorteil: Auf diese Weise verändert sich die Steifigkeit des Materials, sodass die vier abstehenden Teile entweder als Schwimmflossen oder als Beine dienen können. Verstärkt wird diese Vielseitigkeit durch aufblasbare Aktuatoren, die Luftdruck in Bewegung umwandeln und so für zusätzliche Beweglichkeit sorgen. So ist der Schildkröten-Roboter tatsächlich in der Lage, sowohl an Land als auch im Wasser zu agieren. Dies sorgt für vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Mehr noch: Die beteiligten Forscher versprechen, dass sich die Bewegungsmöglichkeiten des ART nicht vor denen von speziell für das Land oder das Wasser entwickelten Robotern verstecken müssen. Noch allerdings gibt es auch einige Schwächen. So lassen sich die einzelnen Bewegungen noch nicht so präzise steuern wie gewünscht. Auch die Kalibrierung des Auftriebs muss noch verbessert werden.

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Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig

Die Wissenschaftler sind aber optimistisch, auch hier zeitnah gute Lösungen zu finden. Anschließend soll dann geschaut werden, welche konkreten Einsatzmöglichkeiten es für diese neue Roboterart tatsächlich gibt. Erste Ideen wurden bereits kommuniziert. So wäre es denkbar, mit ihrer Hilfe Ökosysteme zu überwachen, die sich über verschiedene Lebensräume erstrecken. Ebenso könnten sie Helfer beim Katastrophenschutz unterstützen oder gemeinsam mit Tauchern Gewässer absuchen. Noch ist dies allerdings Zukunftsmusik. Ohnehin ist nicht davon auszugehen, dass es ausschließlich bei dem nun entwickelten Design bleibt. Vielmehr erwarten die Forscher, dass der ART eine Art Initialzündung für die Entwicklung von Robotern darstellt, die in unterschiedlichen Lebensräumen zurechtkommen. Dabei könnten einzelne der jetzt gefundenen Lösungen übernommen werden, während andere an die konkreten Anforderungen angepasst werden. Es dürfte also spannend werden, die weiteren Entwicklungen in diesem Bereich zu beobachten.

Via: Yale University

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