Mercedes hängt in Kalifornien den amerikanischen Kultstar Tesla ab: Während Tesla-Fahrer noch unter allen Umständen die Hände am Steuer und die Augen auf der Straße haben müssen, dürfen Mercedes-Fahrer demnächst in bestimmten Situationen entspannt einen Film anschauen oder ein Buch lesen. Der bevölkerungsreichste amerikanische Bundesstaat hat dem deutschen Autoproduzenten nämlich erlaubt, selbstfahrende Fahrzeuge der Stufe 3 auf den Markt zu bringen. Von da an beginnt »echtes« autonomes Fahren.


Mercedes auf dem autonomen Trip

Autofahrer dürfen ihre Aufmerksamkeit vorübergehend abwenden

Stufe 1 ist assistiertes Fahren, Stufe 2 teilautomatisiertes Fahren und ab Stufe 3 wird es spannend: Beim hochautomatisierten Fahren dürfen Autofahrer vorübergehend ihre Aufmerksamkeit vom Verkehr abwenden. Allerdings müssen sie in der Lage sein, auf Aufforderung durch das System zügig wieder zu übernehmen, nämlich, wenn sich die Lage »draußen« verändert hat. Während das Auto selbständig steuert, Gas gibt und bremst, geht die Haftung auf den Fahrzeughersteller über, die sonst immer beim menschlichen Fahrer liegt. Nach Stufe 3 gibt es noch vollautomatisiertes Fahren über längere Distanzen in verschiedenen Verkehrssituationen (Stufe 4) sowie autonomes Fahren ganz ohne menschliche Person am Steuer (Stufe 5).

Bei zähfließendem Verkehr auf dem Freeway

Der Stufe-3-Mercedes ist in Deutschland bereits unterwegs, den zugehörigen Drive Pilot gibt es gegen Aufpreis für die S-Klasse und den EQS. Ab 2024 soll es auch in Kalifornien losgehen, und zwar ausschließlich bei zähfließendem Verkehr auf dem Freeway mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Auch in Deutschland funktioniert das System nur auf Autobahnen bis zur selben Obergrenze, eigentlich perfekt für unsere langweiligen Dauerstaus. Nur einschlafen sollte der Fahrer dabei nicht, denn wenn es wieder losgeht, muss er sofort zur Stelle sein.


Mercedes strebt eine Zulassung seiner Stufe 3 für bis zu 130 km/h an. Und natürlich hofft der Konzern auf einen Vorbildcharakter für andere amerikanische Bundesstaaten. Nevada jedenfalls bezeichnete das System schon jetzt als »zulassungskonform«.

Quelle: t3n.de

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