Glyphosat war lange Zeit in der EU ein Zankapfel und wird es noch mindestens 10 weitere Jahre bleiben. Es steht im Verdacht, krebserregend und für verschiedene Umweltschäden verantwortlich zu sein. Laut Studien stört das Herbizid die Brutpflege der Hummeln, und bewirkt Fehlbildungen bei Amphibien. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa stellte nach aufwändigen Untersuchungen jedoch »keine inakzeptablen Gefahren« fest. Datenlücken gäbe es aber, die müsse man noch füllen, offensichtlich während der laufenden Nutzung. Denn die EU-Kommission entschied nun, die Zulassung noch einmal um 10 Jahre zu verlängern.


Ist Glyphosat wirklich so gefährlich – oder nicht?

Deutschland fand keine einheitliche Position zum Thema

Die EU-Länder fanden keine Einigung zum Glyphosat, also traf die Kommission die Entscheidung. Allerdings möchte sie neue Auflagen hinzufügen und den Gebrauch somit einschränken. Mitte nächsten Monats wäre die Zulassung ohne diese Intervention ausgelaufen. Der EU-Berufsausschuss konnte sich vor der Kommissionsentscheidung nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, Deutschland enthielt sich, weil die Regierung keine gemeinsame Position fand. Auch Luxemburg, Kroatien, Österreich, Frankreich und die Niederlande konnten sich weder zu einem Ja noch zu einem Nein durchringen.

Die Efsa will nun noch verschiedene Risiken klären

Die Efsa möchte nun unter anderem noch die Ernährungsrisiken für die Verbraucher klären und überprüfen, ob Wasserpflanzen durch Glyphosat geschädigt werden. Die Gefahren für den Artenschutz hält die Behörde ebenfalls für ungeklärt. Das Totalherbizid blockiert einen Schritt der Aminosäuresynthese bei Pflanzen. Je nach Dosierung bringt es so gut wie alle Wildkräuter und Gehölze zum Absterben. Einige Pflanzen reagieren weniger sensitiv, zum Beispiel Leguminosen- und Windenwarten. Obstbäume können das Herbizid in die Reserveorgane einlagern und dadurch Schaden nehmen.


Die Landwirtschaft setzt Glyphosat vor der Aussaat ein, um den Acker freizuhalten und dann die Samen für die Nutzpflanzen auszubringen. Moos, Gräser und Sträucher stehen somit nicht mehr im Weg, intensives Pflügen wird unnötig.

Quelle: zdf.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.