Wellenkraftwerke gibt es in den verschiedensten Formen schon seit vergleichsweise langer Zeit. Bisher ist der Technologie der ganz große Durchbruch aber noch verwehrt geblieben. Verantwortlich dafür ist die Tatsache, dass es nicht gelungen ist, auf diese Weise große Mengen an Ökostrom preisgünstig und dauerhaft zu produzieren. Zumindest verlief zuletzt eine einjährige Testphase vor King Island aber durchaus erfolgreich. Dort wurde eine Art Bunker ins Meer gebaut, bei dem mithilfe von Unterdruck das Wasser in eine spezielle Kammer gesogen wird. Die entweichende Luft treibt dann einen Generator an. Das Unternehmen Sea Wave Energy Limited hat nun allerdings einen alternativen und ebenfalls sehr interessanten Ansatz präsentiert. Hier liegt das Wellenkraftwerk wie eine Art Teppich auf dem Meer. Die Wellen versetzen die Konstruktion dann in ein beständiges auf und ab. Dies wiederum setzt Arme in Bewegung, die mit einem Generator verbunden sind.


Bild: Sea Wave Energy Limited

Die Kosten sollen vergleichbar sein mit fossilen Energieträgern

Auf diese Weise kann die Wellenenergie in Strom umgewandelt werden, ohne dass das Wasser direkt durch eine Turbine geleitet werden muss. Dies gesamte Konstruktion lässt sich zudem aus bereits bekannten und einfach zu erhaltenden Materialien errichten. Dies könnte zu einem späteren Zeitpunkt die Skalierbarkeit erhöhen. Wichtigste Voraussetzung ist aber natürlich, dass der produzierte Ökostrom auch preislich konkurrenzfähig ist. Erste Tests verliefen in diesem Zusammenhang durchaus erfolgreich. Das Unternehmen selbst spricht daher von einer „bezahlbaren“ Form der Stromproduktion. Demnach soll sich die Technologie bei den Kosten auf Augenhöhe mit fossilen Energieträgern befinden. Konkrete und überprüfbare Zahlen liegen hier allerdings noch nicht vor. Grundsätzlich bringt die Lage auf dem Wasser aber den Vorteil mit sich, dass Wartungs- und Reparaturarbeiten vergleichsweise einfach durchgeführt werden können. Die Ausfallzeiten sollten daher im Rahmen bleiben.

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Die Suche nach geeigneten Standorten könnte bald beginnen

Bevor das teppichartige Wellenkraftwerk allerdings tatsächlich in die Massenproduktion geht, sind zunächst noch weitere Testläufe geplant. Hier soll vor allem geschaut werden, wie sich die Stromproduktion in verschiedenen Wetterlagen entwickelt. Treten dabei keine größeren und unlösbaren Probleme auf, könnte anschließend mit der Suche nach geeigneten Standorten begonnen werden. Im Idealfall gibt es dort dann nicht nur einen starken und konstanten Wellengang, sondern auch bereits vorhandene Infrastruktur in Form eines Anschlusses ans Stromnetz. Der Aufbau der Produktion sollte dann vergleichsweise einfach möglich sein. Denn die Ingenieure haben die Konstruktion bewusst einfach gehalten. Noch ist unklar, ob das Unternehmen die Anlagen an Energieversorger verkaufen wird oder selbst in die Stromproduktion und Stromvermarktung einsteigen wird. Grundsätzlich bieten Wellenkraftwerke das Potenzial, insbesondere Küstenregionen preiswert mit Ökostrom zu versorgen.

Via: SWEL

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