Zu Beginn des Atomzeitalters verbanden sich große Hoffnungen mit der neuen Energiequelle. Diese erfüllten sich aber nicht. In Deutschland müssen daher spätestens im Jahr 2022 die letzten Atommeiler vom Netz gehen. Der Traum von einer dauerhaften Stromerzeugung, unabhängig von fossilen Energieträgern und äußeren Umwelteinflüssen, lebt allerdings weiterhin. Große Hoffnungen setzt die Wissenschaft dabei in die Kernfusion. Diese hat theoretisch den großen Vorteil, dass dabei keine fatalen Störfälle wie in Fukushima auftreten können. Noch aber steht die Welt ganz am Anfang der Forschungsarbeit. In Greifswald wird dabei momentan die weltweit größte Forschungsanlage des so genannten Stellarator-Prinzips errichtet.


Der Wendelstein7-X während der Konstruktion im Jahr 2012. By Abteilung Öffentlichkeitsarbeit (Max-Planck Institut für Plasmaphysik) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Der Wendelstein7-X während der Konstruktion im Jahr 2012. By Abteilung Öffentlichkeitsarbeit (Max-Planck Institut für Plasmaphysik) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Magnetfelder müssen das fusionierte Plasma einschließen

Die Energiegewinnung per Kernfusion soll zukünftig mit den Wasserstoff-Isotopen Deuterium und Tritium erfolgen. Kommen diese sich sehr nahe, entsteht eine Fusionsreaktion. Allerdings besteht normalerweise eine elektrostatische Abstoßung zwischen den beiden, die nur bei extrem hohen Temperaturen überwunden wird. Dann bildet sich ein Plasma. Dieses muss anschließend mit Hilfe von Magnetfeldern eingeschlossen werden, um genutzt werden zu können. In der Kernfusion gibt es dabei aktuell im Wesentlichen zwei Ansätze zur Errichtung entsprechender Kraftwerke. Bisher verbanden sich die größten Hoffnungen mit dem Tokamak-Prinzip, das bald im Rahmen des europäischen ITER-Projekts getestet werden soll.

In Greifswald findet noch keine Stromerzeugung statt

Diese Anlagen sind deutlich einfacher zu konstruieren als die des Stellarator-Prinzips. Dafür besitzen die Stellaratoren einige Vorteile und sind im Betrieb weniger störanfällig. In Greifswald am Max-Planck-Institut soll nun nachgewiesen werden, dass sich das Stellarator-Prinzip zur Errichtung eines Kraftwerks eignet. Dabei kommt allerdings noch kein Gemisch aus Deuterium und Tritium zum Einsatz, sondern es werden Plasmen von Wasserstoff oder Deuterium genutzt. Es findet also noch keine wirkliche Energieproduktion statt, sondern es soll lediglich nachgewiesen werden, dass der Einschluss per Magnetfeld funktioniert und konstant erhalten bleibt. Mit dem ersten kommerziellen Einsatz der Kernfusion zur Energieerzeugung ist ohnehin nicht vor dem Jahr 2050 zu rechnen.


Via: Sciencemag

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