Zucker macht nicht nur einmal dick, sondern gleich zwei Mal: Das entdeckten Wissenschaftler an der Columbia University in New York, die das Darmmikrobiom von Mäusen unter die Lupe nahmen. Sie stellten fest, dass der Zucker eine tödliche Wirkung entfaltet – auf nützliche Bakterien.


Die süße Versuchung – besser widerstehen!

TH17-Helferzellen hindern den Darm, Fett zu aufzunehmen

Unser Körper möchte kein Übergewicht haben, er kämpft aktiv dagegen an. In unserem Darm leben deshalb bestimmte Bakterien, die spezielle T-Helferzellen triggern. Diese TH17-Zellen sind äußerst nützlich in der Fettbekämpfung, sie sorgen dafür, dass der Darm möglichst wenig Fett aufnimmt. Doch die Bakterien haben einen Todfeind, wie wir im Fachjournal »Cell« von August 2022 lesen können: den Zucker. Er tötet die Mikroben ab, sodass das aufgenommene Fett freie Fahrt bekommt. Dazu noch die vielen Zuckerkalorien – und schon ist die Mischung für Übergewicht perfekt.

Bakterien, die gegen Fettleibigkeit und Bluthochdruck kämpfen

Yoshinaga Kawano und sein Team führten ihre Untersuchungen an Labormäusen durch. Sie stellten fest, dass die besagten Bakterien das Risiko für das metabolische System, das mit Bluthochdruck und Fettleibigkeit einhergeht, verringern. Sobald sie ins Spiel kamen, gab es einen Schub fürs TH17-Immunsystem. Die Tiere erhielten gleichzeitig ordentlich Fett und Zucker über ihre Nahrung, dazu aber mikrobiotische Präparate, die das Darmmikrobiom wieder aufbauten. So wurden sie nicht dicker und entwickelten auch kein metabolisches Syndrom. Nahm man ihnen die Fett- und Zuckernahrung weg, und gelang es den TH17-Helferzellen, sich im Darm zu halten, war ebenfalls keine Fettleibigkeit in Sicht. Ganz anders bei vollkommen abgetöteten immunregulierenden Bakterien, hier blieb die metabolische Gefahr bestehen.


Über den eigenen Zuckerkonsum nachdenken

Zucker macht also nicht nur aufgrund seiner enthaltenen Kalorien dick, sondern auch, weil es das Darmmikrobiom negativ beeinflusst. Die Ergebnisse sind auf den Menschen übertragbar und regen dazu an, über den eigenen Zuckerkonsum nachzudenken — und hier vielleicht die eine oder andere Stellschraube zu drehen.

Quelle: spektrum.de

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