Nach einigem Zögern hat sich inzwischen auch Mercedes der konsequenten Elektrifizierung der eigenen Flotte verschrieben. Unabhängig davon versucht der Autobauer aber auch die Emissionen der eigenen Produktion zu reduzieren. Die Ziele in diesem Bereich sind durchaus ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 sollen die Klimaemissionen um siebzig Prozent sinken. Neun Jahre später will der Konzern dann komplett klimaneutral arbeiten. Strom werden die Produktionsstätten sowie die Test- und Forschungsanlagen aber auch zukünftig benötigen. Deshalb benötigt der Autobauer große Mengen an Ökostrom. Bisher wurden diese in der Regel bei Energieversorgern eingekauft. Allerdings verabschieden immer mehr Unternehmen ambitionierte Klimaziele. Die Nachfrage nach Ökostrom könnte also schon bald deutlich stärker ansteigen als der Ausbau der Erneuerbaren Energien voranschreitet. Mercedes hat sich daher nun entschlossen, das Thema zumindest teilweise selbst in die Hand zu nehmen.


Bild: Krd, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Mehr als 30 Windräder dürften für Ökostrom sorgen

Konkret geht es um ein Test- und Forschungsgelände in Papenburg im Emsland. Auf dem rund 800 Hektar großen Gelände soll eine zweistellige Zahl an Windrädern installiert werden. Alles in allem ist geplant, dass der neue Windpark auf eine Leistung von 100 MW kommt. Dies würde ausreichen, um immerhin fünfzehn Prozent des Stromverbrauchs von Mercedes-Benz in Deutschland auf nachhaltige Art und Weise zu decken. Geht man von der Installation handelsüblicher Turbinen aus, müssten wohl mehr als dreißig Windräder gebaut werden. Die Kosten dafür liegen im dreistelligen Millionenbereich. Alleine wird Mercedes das Projekt deshalb nicht realisieren. Stattdessen setzen die Stuttgarter auf die Zusammenarbeit mit einem Partner. Dessen Name wurde bisher allerdings noch nicht kommuniziert. Parallel dazu wird auch die Installation von Solarmodulen auf dem Gelände geprüft. Hier wurde aber noch keine finale Investitionsentscheidung getroffen.

In drei Jahren soll jeder zweite neue Mercedes elektrifiziert sein

Denkbar wäre zudem auch, die zahlreichen Fabriken des Konzerns mit Solarmodulen zu bestücken. Auch dies wird aktuell geprüft. Ab diesem Jahr will der Autobauer zudem den eigenen Stromeinkauf umbauen. Zukünftig soll die bezogene Elektrizität ausschließlich aus nachhaltigen Quellen stammen. Dies kostet in der Regel zwar etwas mehr, bringt das Unternehmen aber auch den eigenen Klimazielen deutlich näher. Geht es nach den Konzernlenkern sollen auch die Mercedes-Kunden zukünftig einen erhöhten Strombedarf haben. Denn schon im Jahr 2025 soll jeder zweite neu verkaufte Mercedes einen Elektro-Antrieb besitzen. Wann allerdings das letzte Auto mit Stern und Verbrennungsmotor verkauft wird, steht noch nicht fest. Dies hänge vom Kunden ab, so die offizielle Linie des Konzerns. Die anderen deutschen Autobauer gehen hier andere Wege: Volkswagen hat bei der Elektrifizierung noch einmal deutlich ambitionierte Pläne, während BMW auf einen Mix aus Verbrennern, Elektroautos, Hybridantrieben und Brennstoffzellen-Fahrzeugen setzt.


Via: Electrec

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