Weltweit wird der Ausbau der Solarenergie massiv vorangetrieben. Dabei spielen auch technologische Innovationen immer wieder eine Rolle. So wird darüber nachgedacht, farbige Solarzellen zu nutzen, um auch historische und denkmalgeschützte Gebäude bestücken zu können. Außerdem kommen immer öfter schwimmende Solarparks zum Einsatz. Einen ganz neuen Ansatz verfolgt auch das US-Startup Erthos. Die Ingenieure dort haben ein System entwickelt, bei dem die Solarmodule nicht mehr schräg aufgestellt werden müssen, sondern einfach auf dem Boden liegen. Den Angaben des Unternehmens zufolge bringt dies gleich mehrere Vorteile mit sich. Zum einen wird weniger Fläche benötigt. Während bei der klassischen Bauweise pro Megawatt an Kapazität rund 20.000 Quadratmeter benötigt werden, kommen die flach liegenden Solarmodule mit rund der Hälfte aus. Außerdem werden rund siebzig Prozent weniger an Verkabelung und an Erdarbeiten benötigt. Dies reduziert die Kosten und die Bauzeit.


Bild: Erthos

Die Module sind vollkommen Staub- und Wasserdicht

Außerdem kann auf der flachen Fläche relativ einfach ein speziell entwickelter Reinigungsroboter zum Einsatz kommen. Dieser befreit die Module von Staub, Vogelschiss und anderem Schmutz. Dadurch erzielen die Module einen konstant hohen Output. Bei Hurrikans bieten die Zellen zudem deutlich weniger Angriffsfläche. Allerdings galt es vor der Realisierung des Projekts auch noch einige Probleme zu lösen. So müssen die einzelnen Module extrem wasserfest sein. Denn anders als bei den schräg montierten Solarzellen, kann Regenwasser nicht einfach abfließen. Vielmehr kann sich das Wasser auch schon einmal sammeln. Die neu entwickelten Solarmodule verfügen daher über die Schutzklasse IP68. Diese Klassifizierung findet auch bei Smartphones und anderen Gadgets Verwendung. In diesem Fall bedeuten die Ziffern 6 und 8, dass die Module Staubdicht sind und selbst unter Wasser nicht beeinträchtigt werden. Dies bietet rein theoretisch auch weitere interessante Einsatzmöglichkeiten.

In Texas wird die Technologie erstmals kommerziell umgesetzt

Tatsächlich wird die neue Technologie aber erstmals im kommerziellen Maßstab in Texas zum Einsatz kommen. Denn dort will das Energieunternehmen Industrial Sun einen Solarpark auf recht begrenzter Fläche realisieren. Deshalb wurden bei Erthos die flach liegenden Solarmodule bestellt. Nach der Fertigstellung wird der etwas ungewöhnlich ausschauende Solarpark dann auf eine Kapazität von 100 MW kommen. In Texas dürfte Regen keine ganz so große Rolle spielen. Vielmehr stellt sich die Frage, ob die eng aneinander liegenden Module bei zu heftiger Sonneneinstrahlung sich nicht zu stark erhitzen und Schaden nehmen. Hier gibt der Hersteller allerdings Entwarnung: Den Angaben des Firmenchefs zufolge wurden entsprechende Tests in der Wüste von Phoenix durchgeführt. Dabei blieb die Hitzeentwicklung weit unter den maximal möglichen Temperaturen. Sollte sich der Solarpark in Texas als Erfolg erweisen, dürfte die Technologie zukünftig auch an zahlreichen weiteren Orten zum Einsatz kommen.


Via: Electrek

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