Flugzeuge sind praktisch, um große Distanzen in vergleichsweise kurzer Zeit zu überwinden. Viele Urlauber und Geschäftsreisende wollen oder können daher nicht auf Flüge verzichten. Für die Anwohner von Flughäfen wird dies aber zum Problem. Denn sie leiden unter einer teilweise sehr starken Lärmbelästigung. Die US-Weltraumagentur NASA hat auf dem Gelände des Rogers Dry Lake daher nun 185 Mikrofone installiert und diese mit einer Gulfstream III in einer Höhe von 120 Metern überflogen. Das Ergebnis des Experiments dürfte vielen Anwohnern von Flughäfen Hoffnung machen. Denn drei vergleichsweise einfache bauliche Veränderungen an den Flugzeugen konnten den Fluglärm bereits signifikant verringern.


Bild: Japan Airlines Boeing 777-200 JA008D (1), BriYYZ, Flickr, CC BY-SA 2.0

Diese drei recht einfachen baulichen Veränderungen erwiesen sich als effektiv

1. Löcher im Fahrwerk: Das Fahrwerk der Flugzeuge ist nur bei Start- und Landung ausgefahren. Es ist daher auch nicht in die aerodynamische Struktur des Fliegers integriert – und deswegen eine nicht zu unterschätzende Lärmquelle. Die NASA-Forscher experimentierten nun mit kleinen Löchern im Fahrwerk, um den Luftstrom zu verbessern.

2. Weniger Hohlräume: Oberhalb des Fahrwerks befanden sich aber auch weiterhin große Hohlräume. Dort kam es ebenfalls zu starken Verwirbelungen mit großer Geräuschkulisse. Die Lösung der Wissenschaftler: Sie installierten verschiedene Winkel und ein spezielles Netz. Auch hier war das Ziel, den Luftstrom möglichst geräuscharm umzuleiten.


3. Flexible Flaps: Sogenannte Flaps werden auch als Auftriebshilfen bezeichnet und sind an den Flügeln montiert. Sie sorgen dafür, dass Flugzeuge schneller starten können. Allerdings gab es auch hier eine Lücke zwischen den Flügeln und den Flaps, die die Aerodynamik störte. Die NASA hat daher flexible Flaps entwickelt, die unmittelbar an das Flugzeug anschließen.

Der Lärm der Motoren wird nicht verringert

Alle drei Lösungen verbessern also die Aerodynamik des Flugzeugs und reduzieren so die Lautstärke. Dies ist ein recht smarter Ansatz, weil die Ideen vergleichsweise kostengünstig umgesetzt werden können. Lärmreduzierungen im Bereich des Motors beispielsweise wären vermutlich deutlich teurer. Zumindest bei einigen Flügen könnte aber auch in diesem Bereich bald weniger Lärm entstehen. Zahlreiche Unternehmen arbeiten an Hybridflugzeugen – und einige sogar an vollständig elektrischen Fliegern. Die NASA will die Ergebnisse ihres Experiments nun den verschiedenen Flugzeugbauern zur Verfügung stellen. Diese müssten dann für eine konkrete Umsetzung sorgen.

Via: New Atlas

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