Ein Großteil des Warenverkehrs weltweit wird über Wasserwege abgewickelt. Angetrieben werden die Schiffe zumeist durch schwere Dieselmotoren. Umwelt- und Klimaschützer sind davon verständlicherweise nicht besonders begeistert. Aufgrund der enormen Lasten, die transportiert werden müssen, wird bisher aber kaum auf Elektromotoren gesetzt. Erste Ansätze scheinen sich nun aber zu etablieren. So soll in Norwegen in diesem Jahr ein erstes Elektroschiff in Betrieb genommen werden. Selbiges kündigte in den Niederlanden nun auch das Logistikunternehmen GVT an. Ab Herbst sollen zwei E-Transportschiffe den Hafen von Rotterdam mit dem Industriegebiet Vossenberg West Tilburg verbinden. Die Warenmenge ist durchaus signifikant: Pro Schiff und Fahrt können jeweils 270 Container transportiert werden.


Mit vollen Akkus kann 35 Stunden am Stück gefahren werden

Allerdings wird GVT die Schiffe nicht selbst kaufen, sondern von der Firma Port-Liner mieten. Dieses Modell soll zukünftig Schule machen: Insgesamt baut Port-Liner für rund 100 Millionen Euro fünfzehn Elektroschiffe in unterschiedlichen Größen und vermietet diese an Reedereien und Transportunternehmen. Die Europäische Union bezuschusste das Projekt mit rund sieben Millionen Euro. Die zwei E-Schiffe von GVT sind rund einhundert Meter lang und verfügen über insgesamt vier Akkus. Die gespeicherte Energie soll für 35 Stunden Fahrt genügen. Anschließend können die Speicher innerhalb von etwa vier Stunden wieder aufgeladen werden. Alternativ ist es auch relativ einfach möglich, die Akkus einfach auszutauschen. Für die geplante Strecke zwischen Amsterdam und Tilburg ist dies aber eher nicht nötig: Die Fahrt dauert nur rund neun Stunden.

Zukünftig sollen auch autonome Fahrten möglich sein

Durch den Einsatz des Elektromotors sollen für die Transportunternehmen zum einen die Betriebskosten sinken. Denn Strom ist auch in den Niederlanden deutlich günstiger als Diesel. Ein weiterer Vorteil: Es wird kein Maschinenraum benötigt, sodass rund acht Prozent mehr Fracht pro Fahrt befördert werden kann. Gerade auf stark nachgefragten Routen kann dies ein enormer Wettbewerbsvorteil sein. Zu Beginn werden die Schiffe ganz klassisch mit Besatzung durch die Niederlande steuern. Rein technisch sind diese aber so gebaut worden, dass zukünftig auch Technik für das autonome Fahren zum Einsatz kommen könnte. Dafür müssen in den Niederlanden aber noch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.


Via: Clean Technica

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