Neue Hoffnung für Menschen mit einer Ganzkörperlähmung: Forscher haben ein Gerät entwickelt, das Affen in das Gehirn implantiert wird. Dort misst es dann die Gehirnaktivität und errechnet darauf einen Impuls. Auf diese Weise konnten Affen einen Rollstuhl steuern – ohne dabei ihre Arme zu benutzen. Große Nebenwirkungen wurden dabei bisher nicht festgestellt. Einige Implantate befinden sich inzwischen seit rund sieben Jahren im Kopf eines Rhesusaffen und wurden dabei so etwas wie ein Teil des Körpers. Die Forscher sind daher zuversichtlich, schon bald ein erstes entsprechendes Gerät auch am Menschen testen zu können und so die Mobilität vieler Ganzkörpergelähmten massiv zu verbessern.


Der Mensch dürfte sich deutlich schneller an die Technik anpassen

Getestet wurde die Funktion des Implantats dabei auf recht simple Art und Weise. Die Affen wurden in einen Rollstuhl gesetzt und dann in einen Raum mit einer Schale Weintrauben gestellt. Anschließend konzentrierten sich die Affen darauf, die Futterquelle zu erreichen und setzten so tatsächlich ihr Gefährt in Bewegung. „Es hat ein paar Versuche gedauert bis die Affen sich daran gewöhnt hatten und einige sind deutlich besser als andere“, erzählt Miguel Nicolelis vom „Duke University Center for Neuroengineering“. Er war mit den Ergebnissen aber trotzdem sehr zufrieden und geht davon aus, dass der Mensch sich mit der Technik deutlich einfacher tuen wird.


Auch Prothesen könnten auf diese Weise gesteuert werden

Selbst überrascht waren die Forscher dabei von der Tatsache, dass sich auch die Art der Hirnsignale verbesserte. So konzentrierten sich die Tiere anfangs nur darauf, zur Schale zu gelangen. Später allerdings versuchten sie bereits zu Beginn abzuschätzen, in welcher Entfernung sich die Weintrauben befinden. Diese Hirnaktivität konnte ebenfalls gemessen werden und verbesserte die Genauigkeit der Rollstuhlfahrt per Gedankensteuerung. Aktuell konzentrieren sich die Forscher dabei auf die Steuerung von Rollstühlen. Theoretisch kann die Technik aber auch deutlich breitflächiger zum Einsatz kommen – beispielsweise bei der Kontrolle von künstlichen Gliedmaßen. Zunächst soll die Technik nun aber bei menschlichen Rollstuhlfahrern getestet werden: „Ich denke wir sind bereit. Wir hoffen, dies schon bald bei Menschen testen zu können“, so Nicolelis.

Via: Popsci

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