Mit der ISS haben wir seit Jahrzehnten einen festen Außenposten der Menschheit im All. Allerdings kann diese nur wenige Menschen beherbergen und dient letztlich auch nur für Forschungszwecke und als Aufenthaltsort ausgebildeter Astronauten. Davon, dass Menschen im All Alltag sind, sind wir noch weit entfernt. Ein US-Startup möchte dies ändern und arbeitet an aufblasbaren Wohnmodulen, die im Weltall eingesetzt werden sollen. Einer der Mitgründer stellt sich gar eine Stadt auf dem Mond vor.


Bild: Max Space

Wohnraum im All

Das Startup namens Max Space möchte aufblasbare Wohnmodule entwickeln, von denen eines sogar die Größe eines Fußballstadions erreichen soll.

Das Problem mit dem heutigen Weltraum ist, dass es nicht genügend bewohnbaren Raum gibt. Wenn wir den nutzbaren Raum im Weltraum nicht deutlich kostengünstiger und viel größer machen, wird die Zukunft der Menschheit im Weltraum begrenzt bleiben“ erläutert Aaron Kemmer, einer der Mitbegründer des Unternehmens.


Mit Max Space arbeitet er deshalb an einer Reihe aufblasbarer Lebensräume von unterschiedlicher Größe. Die ersten Tests im Weltall sollen dann 2026 durchgeführt werden.

Module werden im All aufgeblasen

Die Module sind so konzipiert, dass sie die Erde in komprimierter Form verlassen können und dann erst im Weltall auf ihre endgültige Größe aufgeblasen werden. Daraus ergibt sich dann auch ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als bei Modulen, die aus Metall bestehen.

Die Internationale Raumstation ISS etwa bietet ein bewohnbares Volumen von etwa 388 Kubikmetern. Laut Max Space lassen sich die von dem Startup geplanten Module zuverlässig erweitern und seien auf deutlich größere Größen skalierbar.

Für die Tests 2026 hat das Startup bereits einen Platz bei SpaceX gebucht. Dabei soll ein Modul von der Größe von zwei großen Koffern in die Umlaufbahn geschickt werden, das sich dann auf ein Volumen von 20 Kubikmetern ausdehnen soll. Im Falle eines positiven Verlaufs des Tests wäre dies ein neuer Rekord für aufblasbare Wohnmodule im All.

Eine Stadt auf dem Mond

2027 soll dann das erste Modul mit einem Volumen von 100 Kubikmetern auf den Markt kommen. Bis 2030 soll das größte Modul dann auf 1000 Kubikmeter kommen. Als Kunden kämen vorerst etwa Pharmaunternehmen in Betracht, die unter Schwerelosigkeit im All Medikamente in Massenproduktion herstellen wollen. Aber auch kommerzielle Raumstationen, die ihren Lebensraum erweitern wollen, oder Filmstudios, die im All filmen wollen, kämen in Betracht.

Aber unterm Strich hat Kemmer noch größere Ambitionen: „Mein Traum ist es, eine Stadt auf dem Mond zu haben, bevor ich sterbe„, so der Mitgründer von Max Space. Von dort aus könne es für die Wohnmodule dann auch Richtung Mars gehen.

via Space.com

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