Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hat schon vor einiger Zeit die Parole ausgegeben, dass wieder mehr Produkte im Land selbst produziert werden sollen. Der Hintergrund: Die Service-Industrie insbesondere im IT-Bereich sorgt zwar für gute Wachstumszahlen, kann aber alleine nicht genügend Arbeitsplätze schaffen, um alle Menschen des Subkontinents zu beschäftigen. Stattdessen setzt die Regierung darauf, bei neuen Technologien eine Art Vorreiterrolle zu übernehmen und selbst Produktionsstandorte zu eröffnen. So gibt es etwa bereits Pläne für den Bau eines Hyperloops zwischen Mumbai und Pune. Auch in einer anderen Zukunftstechnologie macht das Land nun Nägel mit Köpfen: Ein halbstaatliches Konsortium plant den Bau einer Gigafactory für Lithium-Ionen-Akkus. Voll ausgebaut soll diese auf eine Kapazität von 30 Gigawattstunden pro Jahr kommen.


Stau im indischen Kalkutta. Foto: By Arne Hückelheim (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons

Elektroautos sind in Indien auf dem Vormarsch

Benötigt werden die Produkte vor allem in zwei Bereichen. Zum einen ist auch in Indien die Elektrifizierung des Straßenverkehrs ein wichtiges Thema. Zwar ist das Land noch nicht ganz so weit wie der große Konkurrent China. Aber auch auf dem Subkontinent ist das Ende des Verbrennungsmotors in Sicht. Planungen der Regierung sehen beispielsweise ein Verbot ab dem Jahr 2030 vor. Bei einem Elektroauto wiederum ist die Batterie von entscheidender Bedeutung. Hinzu kommt: Auch bei der Energieversorgung vollzieht sich in Indien gerade eine kleine Revolution. Die Erneuerbaren Energien werden immer preiswerter, während Kohleminen aus Kostengründen geschlossen werden müssen. Das bedeutet aber auch: Es werden Stromspeicher benötigt, um die Einspeisung in das Netz besser regulieren zu können.

Magnis Energy will auch in Deutschland investieren

Am Bau der geplanten Gigafactory ist auf der einen Seite die größtenteils staatliche Firma „Bharat Heavy Electricals Limited (BHEL)“ beteiligt. Die Firma stellt eigentlich Komponenten für den Betrieb von Kraftwerken her und besitzt daher eine gewisse Kompetenz in dieser Branche. Auf der anderen Seite steht ein internationales Konsortium namens Libcoin. Teil dieses Zusammenschlusses ist auch die Firma Magnis Energy. Diese wiederum dürfte zumindest einigen Politikern in Nordrhein-Westfalen ein Begriff sein. Denn dort will das Unternehmen ebenfalls rund drei Milliarden Euro in den Bau einer Batteriefabrik investieren. In Indien könnte die nun geplante Gigafactory zudem nur den Anfang darstellen. Denn die indische Regierung betont, dass sich aktuell noch drei ähnliche Projekte in der Planungsphase befinden.


Via: Electrek

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