Ein Quadrocopter ist gar nicht so leicht zu steuern – und wehe, er knallt gegen eine Wand! Dann ist der Schaden vorprogrammiert, und aller Spaß erstmal vorbei. Abgesehen davon, dass die derzeit üblichen Drohnen sich nicht wie Vögel auf Ästen oder Mauern niederlassen können, um die Welt im Energiesparmodus von oben zu betrachten. Von Wasserlandungen ganz zu schweigen, normalerweise säuft dabei die Technik ab. All das schränkt die Dynamik der Flugmanöver ein, doch mit der aufblasbaren Drohne soll das anders werden.


SoBar stößt sich an der Wand / Foto: Screenshot auf Youtube-Video s.u.

SoBar hat einen Greifarm, versteckt in aufblasbarem Nylon

SoBar heißt der neue Quadrocopter, das steht für »soft-bodied aereal robot«: An dieser Drohne ist alles außer der Technik aufblasbar. Egal, wo gegen es stößt, das Gerät bleibt heil und prallt locker davon ab. Bei Bedarf kann es sich auch festhalten und verharren, die Propeller schaltet es dann aus. Entwickelt wurde die Drohne an der Arizona State University, ihr Rahmen besteht aus hochfestem, polyurethanbeschichtetem Nylongewebe. Die Forscher, die den Copter baute, orientierten sich dabei an den dünnwandigen und hohlen Knochen von Vögeln. Im aufgeblasenen Zustand ragen die Arme über die Propeller hinaus und schützen sie so vor den Kontakt mit Hindernissen. Das Prinzip funktioniert nicht nur auf vertikalen, sondern auch auf horizontalen Flächen: Unten befindet sich ein Greifarm aus Stahlblattfedern, die sich in einer aufblasbaren Nylonhülle verstecken.

Festklammern und wieder lösen, ähnlich wie ein Vogel

Presst sich der Greifer gegen ein festes Objekt, springen die vorher flachen Federn auf und umklammern den Gegenstand. Dann kann die Drohne unbegrenzt an Ort und Stelle verharren und verbraucht keinen Strom für einen Schwebeflug, wie andere Quadrocopter. Die Federn sind mechanisch stabil und benötigen ebenfalls keine Energie. Um sich wieder zu lösen, bläst ein Aktuator die Greifhülsen auf, sodass sie sich schließlich versteifen, und die Federn klappen auf. Weniger als drei Sekunden dauert das, während der Greifprozess sogar nur drei ungefähr Millisekunden in Anspruch nimmt.


SoBar in Aktion

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der aufblasbare Rahmen des SoBar wiegt nicht einmal ein Zehntel dessen, was ein reguläres starres Drohnengerüst auf die Waage bringt. Die Drohne ist damit schwimmfähig und kann zum Beispiel bei Rettungseinsätzen in Katastrophengebieten Verwendung finden.

Quelle: newatlas.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.