Die australische Firma Titomic hat in Melbourne den weltweit größten Metall-3D-Drucker in Betrieb genommen. Die Konstruktion besitzt eine Größe von 40 x 20 Metern und kann Einzelstücke produzieren, die bis zu neun Meter lang, drei Meter breit und 1,5 Meter hoch sind. Interessant ist die Anlage aber nicht nur wegen ihrer schieren Größe. Vielmehr kommt dort auch ein spezielles Druckverfahren namens „Titomic Kinetic Fusion“ zum Einsatz. Entwickelt wurde dieser Ansatz gemeinsam mit der „Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation“, Titomic besitzt aber die exklusiven Vertriebsrechte. Vereinfacht ausgedrückt, werden die einzelnen Partikel dabei nicht mehr erhitzt, sondern extrem schnell beschleunigt. Das Ergebnis bleibt aber gleich: Sie verschmelzen miteinander und bilden eine feste Struktur.


Ein Fahrradrahmen ist nach 35 Minuten fertig

Dieser Ansatz hat unter anderem den Vorteil, dass sich das Endprodukt nicht aufgrund der entstehenden Hitze verbiegen kann. Das grundsätzliche Verfahren des 3D-Drucks wird aber beibehalten: Die gewünschte Form wird erreicht, indem eine Schicht nach der anderen aufgetragen wird. Den Angaben des Unternehmens zufolge sollen die auf diese Weise hergestellten Titanium-Produkte sehr nahe an Artikel aus herkömmlicher Produktion herankommen. Aktuell benötigt der neue Riesendrucker rund 35 Minuten, um einen Fahrradrahmen aus Titan zu produzieren und zu polieren. Theoretisch kann die Maschine auch andere Materialien als Titan verarbeiten. Bisher hat sich Titomic aber auf Titan konzentriert, weil der Rohstoff vergleichsweise leicht und günstig ist.

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„Die Geburtsstunde einer völlig neuen Industrie“

Zu Beginn soll der Metall-3D-Drucker vor allem in den Branchen Raumfahrt, Militär, Schifffahrt und der Sportgeräteproduktion zum Einsatz kommen. So könnten beispielsweise auch Schiffsrümpfe oder Flugzeugflügel produziert werden. Später ist dann aber auch ein Einsatz im Automobilbau und dem Konstruktionssektor vorgesehen. Erste bekannte Kunden konnte das Unternehmen zudem bereits präsentieren – etwa den Schiffsbauer Fincantieri Australia. Jeff Lang, Unternehmenschef von Titomic, ist sich daher auch sicher: „Wir sehen gerade die Geburtsstunde einer völlig neuen Industrie in der Metallverarbeitung.“ Möglich wurde diese Entwicklung auch, weil die australische Regierung bereits seit rund zehn Jahren Geld in die Entwicklung neuer Verfahren der Metallbearbeitung investiert. Andere Länder haben in diesem Bereich noch stärkeren Nachholbedarf.

Via: New Atlas

2 Kommentare

  1. David Kummer BGE

    19. Mai 2018 at 06:33

    Wie genau(Abweichung in 0,001mm) ist der Drucker?

    Die Anspielung auf Investietionen von Regierungen finde ich mehr als Proplematisch. Hiermit werden Länder gegeneinander ausgespielt MEHR Steuergelder(Geld von Bürgern des jeweiligen Landes) zu Privatiesieren. Den die daraus entstehenden Unternehmen, gehöhren ja nicht etwa dem Staat.

  2. Uwe

    16. April 2019 at 09:56

    System bedingt fördern Staaten Innovationen mit Steuergeld um über Umsatz-, Gewerbe-, Lohn-/EK-, Kapitalertrag-, usw. Steuern wieder Wachstum zu generieren.

    Da aber bei fast allen Konsumgütern in den Industrienationen hohe Marktsättigung erreicht ist, wird die Zukunft über Disruption gestaltet.

    Dabei geht aber die Systemordnung verloren, da der wesentliche Teil „Besteuerung der Arbeit als Produktionsfaktor“ verloren geht und damit auch die Kraft der Konsumsteuern.

    Alternativen werden aber noch verhindert: Maschinensteuern, Kapitaltransaktionssteuern, Grundeinkommen

    Der weltweite Systemwechsel hat begonnen. Nur die Reihenfolge und Synchronisation passt noch nicht.

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