Momentan läuft quasi ein zweites Rennen zum Mond. Mittelfristig sollen sogar Menschen für längere Zeit auf dem Erdtrabanten leben. Die NASA hat dabei eine Idee, wie sie auch in Kratern und in anderen dunklen Mondregionen Strom erzeugen kann. Dabei sollen von autonomen Robotern aufgestellte Reflektoren zum Einsatz kommen.


via Maxar Technologies

Sonnenlicht für dunkle Mondregionen

Entwickelt wurde das entsprechende System von dem Unternehmen Maxar Technologies. Es soll einfallendes Sonnenlicht auf Solarmodule in dunklen Mondregionen lenken. Das System hört auf den Namen „Light Bender“ und soll von Robotern aufgebaut werden, die in der Umgebung des Mondes autonom arbeiten können. Die Solarmodule können dann die Ausrüstung von Astronauten mit Strom versorgen.

Regionen und Orte, die auf dem Mond nie Sonnenlicht erhalten, wie etwa Einschlagskrater, könnten so mit Sonnenenergie versorgt werden. Dies ist deshalb wichtig, weil diese dunklen Regionen auf der Mondfläche wertvolle Ressourcen wie etwa Eiswasserreservoirs enthalten. Deshalb ist die Forschung und Arbeit in den Schattenregionen des Mondes ein wichtiger Bestandteil der Artemis-Missionen, mit denen die NASA wieder Menschen auf den Mond bringen will. Im Rahmen einer Ausschreibung, die mit den Zielen der NASA zur Erschließung von Mond und Mars in Verbindung steht, wurde Light Bender deshalb ausgewählt, um eventuell auf späteren Missionen zum Einsatz zu kommen.


Roboter auf dem Mond

Ein entsprechendes Konzept wird aktuell entwickelt und soll 2025 auf der Erde demonstriert werden. Das System besteht aus einem 20 Meter hohen Mast mit zwei Zehn-Meter-Reflektoren, die übereinander angeordnet sind. Der untere Reflektor soll das Sonnenlicht einfangen und auf den oberen Reflektor reflektieren. Dessen Aufgabe ist es dann, das Licht an die empfangenden Solarmodule zu leiten. „Ein Teil dessen, was wir tun, ist konzeptionell einfach: Wir reflektieren das Sonnenlicht auf ein Solarpanel, das sich im Dunkeln befindet. Der Punkt, an dem es komplex wird, ist, dies ohne menschliche Beteiligung zu tun„, erklärt Seah Dougherty von Maxar Technologies.

Um dies zu erreichen, will das Unternehmen Roboter einsetzen, die die Reflektoren autonom zusammenbauen und dann aufstellen. „Die Light-Bender-Reflektoren werden die größten sein, die im Weltraum autonom zusammengebaut werden. Zehn-Meter-Spiegel würden fast die Breite eines Tennisplatzes überspannen, und wir untersuchen, wie man sie autonom bauen kann. Das ist kein leichtes Unterfangen, aber wir verfügen über das nötige Fachwissen, um es zu schaffen„, so Dougherty weiter.

Maxar Technologies blickt dabei auf Erfahrungen in der Robotik zurück. Das Unternehmen hat bereits Roboterarme für Marsrover gebaut. Sowohl die Rover Spirit, Opportunity, Curiosity und Perseverance als die Lander Phoenix und InSight wurden mit diesen Armen bestückt.

via Maxar Technologies

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