Abends ganz gemütlich die Kopfhörer auf die Ohren und die Lieblingsmusik hören: Das ist für viele kein Problem, doch wenn ein Baby im Nebenraum schläft, scheint es keine gute Idee. Vor allem die modernen Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, die dich in deine Musik- oder Hörbuchwelt verschwinden lassen, sind in diesem Fall kontraproduktiv. Vielleicht möchtest du auch einem Gespräch folgen, aber nicht unbedingt dabei den Autolärm um dich hören. Eine KI macht’s nun möglich, dass du wählen kannst. Kopfhörer müssen kein Kommunikationshindernis sein Du kannst 20 verschiedene Tonklassen passieren lassen Diese Erfindung stammt von einem Forscherteam an der University of Washington. Vielleicht haben die Wissenschaftler selbst kleine Kinder daheim oder einer von ihnen hat einmal Sirenen auf der Straße überhören. Was auch immer: Ihre neuartigen Kopfhörer sind mit einer künstlichen Intelligenz gekoppelt, die bestimmte Geräuscharten erkennt und auf Wunsch zu den Ohren passieren lässt, während andere unterdrückt bleiben. Du kannst zwischen 20 verschiedenen Tonklassen wählen, vom Babyweinen über die Sprache, und Sirenen bis hin zu Vogelgesang, wenn du dich mit deiner Musik im Wald entspannen willst, ohne abgekoppelt von der Natur zu sein. Die KI synchronisiert die Geräusche mit dem Raum Die Forscher nennen den dahinterliegenden Prozess »semantisches Hören«. Ihre Kopfhörer nehmen alle Umgebungsgeräusche auf, senden sie flugs ans Smartphone, wo sie analysiert und gefiltert werden. In der App hast du vorher per Sprachbefehl deine Geräusche ausgewählt und bekommst sie entsprechend zu hören. Die Übertragung erfolgt beinahe in Echtzeit, die Differenz beträgt weniger als eine Hundertstelsekunde. Würde das System die Cloud nutzen, könnte es zu einer zeitlichen Differenz von ungefähr 2 Sekunden kommen, und das ist natürlich nicht gewünscht. Gleichzeitig synchronisiert der Algorithmus die Geräusche mit dem Raum, das heißt, du erkennst ungefähr, von woher die jeweiligen Töne kommen. 22 Probanden haben die neuen Kopfhörer in den Straßen, in Parks und im Büro gestestet. Sie stellten fest, dass die Geräusche mit dem Gerät auf dem Kopf sogar besser klingen. Teilweise gelang es der KI nicht, ähnlich klingende Töne zu unterscheiden, doch das ist bei künstlichen Intelligenzen normalerweise Trainingssache. Das System wird sich mit der Zeit selbst perfektionieren und spätestens dann marktreif sein. Quelle: futurezone.at Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter